Anne-Kathrin Reulecke, Margarete Vöhringer (Hg.)

Sehstörungen
Grenzwerte des Visuellen in Künsten und Wissenschaften

LiteraturForschung Bd. 36
Kulturverlag Kadmos, Berlin 2019, 174 Seiten
ISBN 978-3-86599-357-1

Welche Bedeutung haben psychogene Sehstörungen, rotierende Scheiben, blinde Kinder, spiritistische Erscheinungen, Wahrnehmungsexperimente und erblindete Fotografen für die Entwicklung der Disziplinen Physiologie und Ophthalmologie oder auch für ästhetische und literarische Diskurse? Wie haben sie unser Verständnis vom Sehen geprägt, das längst nicht mehr als rein physiologische Fähigkeit, sondern vielmehr als sozial, historisch und kulturell präfigurierte Aktivität gilt?

Die Beiträge des interdisziplinären Bandes zeigen, dass sich das Wissen vom Sehen und vom Auge maßgeblich über die Grenzen des Sehens konstituiert. Ob in physiologischen, philosophischen oder psychoanalytischen Diskursen; ob in der Literatur, der bildenden Kunst oder im Film - stets sind es der Ausfall des Visuellen, die Trübung des Blicks oder die Einschränkung des Sichtfeldes, die Auskunft darüber geben sollen, wie das ›richtige‹ Sehen funktioniert.

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»Der vorliegende Sammelband nimmt bei diesem Thema einen reizvollen Blickwinkel ein, indem die Autor*innen Störungen des Sehens nicht als Krankengeschichten und pathologische Ausfälle mit Korrektionsbedarf betrachten, sondern zum kreativen Anlass nehmen, visuelle Wahrnehmung ganz grundsätzlich zu betrachten und zu hinterfragen.«
Jürgen Bräunlein, Das Archiv. Magazin für Kommunikationsgeschichte 1 (2020)

Veranstaltung

Interdisziplinärer Workshop
21.02.2013 – 23.02.2013

Sehstörungen. Grenzwerte des Visuellen in Künsten und Wissenschaften

ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum

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Medienecho

05.03.2020
Sehstörungen

Rezension von Jürgen Bräunlein, in: Das Archiv. Magazin für Kommunikationsgeschichte 1 (2020), 76