Podiumsdiskussion
23.01.2018 · 18.00 Uhr

Kunstwerk als Handlung. Neue Zugänge zum Gegenwartstheater ausgehend von Hegels Ästhetik

Ort: ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et.

Podiumsdiskussion mit Alexander Garcia Düttmann, Maria Kuberg, Christoph Menke und Marita Tatari. Moderiert von Eva Geulen.

Anlässlich der Veröffentlichung von Marita Tataris Kunstwerk als Handlung. Transformationen von Ausstellung und Teilnahme (Paderborn 2017) wird der Vorschlag diskutiert, Hegels ästhetischen Begriff von Handlung aus heutiger Sicht neu zu lesen und mit ihm neue Zugänge zu Geschichte und Gegenwart des Theaters zu erschließen.

Zur Debatte stehen die Grenzen des Überwindungsgestus und der Fortschrittslogik, die die Erfassung des Neuen in den Künsten bis zum beginnenden 21. Jahrhundert bestimmt haben, sowie die Frage nach der »Handlung« im dramatischen Theater, in der Performance und in hybriden Kunstformen. Was heißt es für das Theater, den Sinn oder die Idee, um die es in einem Kunstwerk geht, als seine konkrete sinnliche Entfaltung zu denken und zu analysieren?

 

Teilnehmer/innen:

Alexander García Düttmann ist Professor für Philosophische Ästhetik, Kunstphilosophie und -theorie und Kulturtheorie an der Universität der Künste Berlin. Er lehrte über zwanzig Jahre lang in England, zuletzt als Professor für Philosophie und Visual Culture am Goldsmiths College London. Düttmann hat jüngst u.a. »Was weiß Kunst? Für eine Ästhetik des Widerstands« (Konstanz 2015) »Was ist Gegenwartskunst?« (Konstanz 2017) veröffentlicht.

Maria Kuberg studierte Neuere deutsche Literatur, Deutsche Sprache und Ältere deutsche Literatur sowie Vergleichende Literaturwissenschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Nachdem sie Stellen an der Goethe-Universität Frankfurt und der HU Berlin inne hatte, arbeitet sie seit 2016 mit dem Projekt »Der Chor. Theorie-Theater-Texte von Heiner Müller bis René Pollesch« als Doktorandin am ZfL.

Christoph Menke ist seit 2008 Professor für Praktische Philosophie mit dem Schwerpunkt Politische Philosophie und Rechtsphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Ästhetik der Moderne, die Tragödie und das Theater sowie Subjektivitätstheorien. Er veröffentlichte u.a. »Tragödie im Sittlichen. Gerechtigkeit und Freiheit nach Hegel« (Frankfurt/Main 1996) und »Die Kraft der Kunst« (Berlin 2013).

Marita Tatari hat mit einer Arbeit über Heidegger bei Jean-Luc Nancy in Strasbourg promoviert und 2017 im Fach Theaterwissenschaft an der Ruhr Universität Bochum habilitiert. Dort hatte sie 2011-2014 eine DFG-eigene Forschungsstelle und anschließend das Gender-Postdoc-Stipendium der Fakultät für Philologie der RUB. 2016 vertrat sie das erste Gender Fellowship Philosophische Ästhetik am Seminar für Philosophie der Universität Basel. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit geschichtsteleologischer Determiniertheit vorherrschender ästhetischer Kategorien und Perspektiven der Theaterwissenschaft auseinander, um darüber hinaus einen anderen Zugang sowohl zum einzelnen Kunstwerk als auch zur Geschichte der Kunst zu öffnen.