Vortrag
17.05.2018 · 18.00 Uhr

Lascha Bakradze (Tbilissi): Der Kaukasus und Georgien im Kontext der Imperien während des Ersten Weltkriegs und danach

Ort: ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum

Vortrag im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Georgien – die Aufarbeitung der Sowjetgeschichte«

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der Kaukasus zum Kreuzungsort der Interessen verschiedener Imperien (Russland, Osmanenreich, Kaiserreich, Großbritannien). Die Völker des Kaukasus, darunter auch die georgische Gesellschaft, verstanden dies als Herausforderung und versuchten, ihr eigenes nationales Projekt der aktuellen Lage anzupassen. Der Erste Weltkrieg hat die damals bestehende Weltordnung nachhaltig verändert: Ein Teil der Imperien ging zugrunde, ein anderer hat sich transformiert. In der neuen Welt wurde die Frage aktuell, welche Positionen die kaukasischen Staaten und Völker in diesen Konfliktzonen einnehmen können. Der Vortrag ist ein Versuch, diese Thematik mit Blick auf die heutige Situation im Kaukasus zu analysieren.

Lascha Bakradze ist Professor für Geschichte der Sowjetunion an der Staatlichen Ilia Universität Tbilissi. Außerdem ist er Direktor des Staatlichen Georgischen Literaturmuseums Giorgi Leonidze und einer der Gründer des Soviet Past Research Laboratory (SOVLAB).

2018 ist Georgien Ehrengast auf der Frankfurter Buchmesse. Aus diesem Anlass organisieren das Georgian National Book Center und das Soviet Past Research Laboratory Tbilissi (SOVLAB) zahlreiche Veranstaltungen, um georgische Literatur bekannt zu machen. SOVLAB wurde 2010 von georgischer Historikern, Forschern, Journalisten und Zivilaktivisten als Nichtregierungsorganisation gegründet. Es fördert Forschungen zur Aufarbeitung der sowjetischen Geschichte Georgiens.