Die zweite Schöpfung? Genetik und Religion
Program
Die Veranstaltungsreihe Life Sciences – Kunst – Medien wird an sieben
Abenden das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft analysieren und
inszenieren.
Im Mittelpunkt der Konzeption steht der Impuls, die künstlerischen und
medialen Entsprechungen des gegenwärtigen biotechnologischen Wandels zu
markieren. Dabei ist es von besonderem Interesse, die genuinen
Bedeutungen der ästhetischen Arbeiten an dieser Zäsur ebenso zu
präsentieren, wie den Prozeß der Kulturwerdung der neuen
Biotechnologien. Eine solche ästhetische wie theoretische Arbeit
eröffnet neue Blickwinkel und Analysestrategien gegenüber den Life
Sciences.
Im Zentrum stehen daher die bildenden Künste in ihrer Auseinandersetzung
mit und impliziten Bezugnahme auf die neuen Technologien. Die
ästhetischen Strategien werden dabei keineswegs als bloße ‚Vermittler‘
verstanden, die bereits geführte Diskussionen aus den Nachbardisziplinen
lediglich (verspätet) aufgreifen und in ästhetische Objekte, Strukturen
oder performative Situationen übersetzen. Vielmehr wird Kunst als der
Ort begriffen, an dem innovative Fragen entwickelt und Prozesse und
Kommunikationen zu gesellschaftsrelevanten Themen überhaupt erstmals
gedacht werden können – nicht zuletzt aufgrund neuer künstlerischer
Verfahren der Darstellbarkeit.
Die künstlerischen Arbeiten, die in der Reihe ‚Life Sciences – Kunst –
Medien‘ präsentiert werden zeichnen sich durch eine hochgradige
Reflexivität im Sinne einer theoretischen Fundiertheit und einer
Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Diskursen aus.
25. Oktober 2001: Schnittstelle Körper - Maschine (Oswald Wiener / Stelarc)
22. November 2001: Ist der homo sapiens exklusiv? (Thomas Macho / Anthony Aziz & Sammy Cucher)
24. Januar 2002: Die zweite Schöpfung ? Genetik und Religion (Jochen Hörisch / Eduardo Kac / Jens Reich)
21. Februar 2002: Die In-Formation des Gesellschaftskörpers (Olaf Breidbach / Dan Graham)
25. April 2002: Genetik und Informatik - eine liaison dangereuse? (Louis Bec / Jake und Dinos Chapman)
23. Mai 2002: Die neuen Bilder des Unsichtbaren (Benjamin Buchloh / Catherine Wagner)
27. Juni 2002: Virtuelle Bilder und Doubles (Hillel Schwartz / Eliza Slavet)