Kulturen des Erbrechts
Program
Präsentation des Sonderhefts "What Should Inheritance Law Be?" der Zeitschrift Law and Literature
mit Peter Breitschmid, Thomas Frank, Joseph Jenkins, Ulrike Vedder und Sigrid Weigel
Zur Präsentation
Seit
der Französischen Revolution ist das Erbrecht in den meisten
europäischen Staaten durch Pflichtteilsregelungen bestimmt. Kontroversen
entstehen daher vor allem durch die Frage, wer im Nachlassfall als
legitimer Erbe anzusehen und wer als illegitim aus der Erbfolge
auszuschließen ist. Diese besondere Spannung ist in den USA von weitaus
geringerer Bedeutung. Hier gilt Privateigentum seit jeher als
vollständig individuelles Rechtsgut, weshalb es einerseits eine
letztlich unbegrenzte Testierfreiheit des Erblassers, andererseits kaum
einen Schutz vor Enterbung gibt. Wie lässt sich diese auffallende
Divergenz historisch begründen? Und welche Denkmöglichkeiten eröffnen
sich auf diese Weise für die aktuellen Debatten um die Erbrechtsreform?
Mit solchen und anderen Fragen zur Kultur des Erbrechts befasst sich das
neue Sonderheft der Zeitschrift Law and Literature, herausgegeben von Joseph Jenkins und Sigrid Weigel in Kooperation mit der New Yorker Cardozo School of Law.
Die Veranstaltung wird zweisprachig deutsch/englisch durchgeführt.
Die Teilnehmer:
Peter Breitschmid, Professor für Privatrecht, Schwerpunkt ZGB, Universität Zürich
Thomas Frank, Historiker, Mitglied der Forschergruppe "Topik und Tradition" an der Freien Universität Berlin
Joseph
Jenkins, Literaturwissenschaftler und Sprachpädagoge, Professor am
Department of Education der University of California, Irvine
Ulrike Vedder, Literaturwissenschaftlerin, ZfL
Sigrid Weigel, Kulturwissenschaftlerin, Direktorin des ZfL
Das Sonderheft geht zurück auf eine Kooperation mit Joseph Jenkins im Rahmen des Forschungsprojekts Erbe – Erbschaft – Vererbung. Überlieferungskonzepte zwischen Natur und Kultur im historischen Wandel (2004-2007).