Workshop
21 Nov 2003 – 22 Nov 2003 · 1.00 am

Schrift im (Post)Kolonialismus

Venue: ZfL, Jägerstr. 10/11, 10117 Berlin, R. 001
Research project(s): Afrika Europa

Program

Freitag, 21. November 2003

14.00 Moderation: Dirk Naguschewski
Susan Arndt (ZfL): Schriftkultur und Kolonialismus in Afrika. Anmerkungen zu einem komplexen Verhältnis
Robert Stockhammer (ZfL): „Big big grammar.“ Anschreiben gegen die Schrift in afrikanischen Romanen
16.30 Susanne Mühleisen (Frankfurt a.M.): Die Kodifizierung des Wortes: Bibelübersetzung als linguistische und kulturelle Mission
Thomas Zitelmann (ZMO): Paradoxien einer afrikanischen Reichsbildung: Europäische Mission und Schriftlichkeit im Modernen Äthiopien

Samstag, 22. November 2003

10.00 Moderation: Thomas Zitelmann
Alexander Honold (Konstanz): Der Zug ins Exotische. Eisenbahn und Ethnographie
Bernhard Siegert (Weimar): "Pasajeros a Indias." 'Auto'-biographische Schrift zwischen Alter und Neuer Welt im 16. Jahrhundert
12.00 Wolfgang Struck (Kiel): Im Reich der Unlesbarkeit. Chinesische Schrift in der deutschen Kolonie
14.30 Moderation: Robert Stockhammer
Oliver Lubrich (Berlin): Welche Rolle spielt der literarische Text im postkolonialen Diskurs?
Dorothea Löbbermann (ZfL): "Talking Books": Die Schrift und alternative Medien in der schwarzen amerikanischen Literatur
16.30 Claudia Schulz (ZMO): Schmuddelkinder der Schriftkultur? Jugendzeitschriften und Jugendliteratur im postkolonialen Westafrika
Dirk Naguschewski (ZfL): Worte, Schriften, Bilder: Jean-Marie Tenos Filmessay Afrique, je te plumerai
Das Medium Schrift, vor allem die von Europa aus exportierte lateinische Buchstabenschrift, spielt im Prozeß der Kolonialisierung und Dekolonialisierung ambivalente Rollen. Einerseits war es ein unverzichtbares Werkzeug für die Kontrolle der Kolonien; andererseits ermöglicht es bis heute Praktiken der Befreiung, von anti-kolonialen Manifesten bis hin zu literarischen Strategien des "writing back". Der Workshop soll diese Aspekte, deren Analysen zumeist in die voneinander getrennten Sub-Disziplinen der Kolonialismusgeschichte einerseits, den 'post colonial studies' andererseits, auseinanderfallen, in ihrer engen Beziehung zueinander diskutieren. Teilnehmer: Susan Arndt, Alexander Honold, Oliver Lubrich, Dirk Naguschewski, Claudia Schulz, Bernhard Siegert, Robert Stockhammer, Wolfgang Struck, Thomas Zitelmann u.a.