Spekulieren und ruinieren. Die Börse als Siedepunkt von Geld und Literatur
Der Vortrag befasst sich mit der unruhigen Beweglichkeit des Geldes, wie sie in der Literatur inszeniert wird: als Fragen des Wertes und der Bedeutung, des Habens und Nichthabens, der Zirkulation und der Stockung. Warum dabei der Schauplatz der Börse für die Literatur besonders faszinierend ist, soll anhand von zwei Texten untersucht werden, die sich im Abstand von gut 200 Jahren mit den Spekulationsgeschäften der Börse, ihren Regeln und ihren Unberechenbarkeiten beschäftigen: Joseph de la Vegas Die Verwirrung der Verwirrungen (1688) und Emile Zolas Das Geld (1891). Beide Börsentexte betreiben das in einer ihrerseits auf Überdrehung und Überhitzung setzenden Schreibweise, gehört doch das Spekulieren zu beiden Sphären: Wirtschaft und Literatur.