Susan Taubes: Der letzte Tanz und andere Erzählungen
Program
Es liest Lara Körte
Einführung und Moderation: Christina Pareigis
Eintritt 5,-/3,- €
Eine Veranstaltung des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin
Schon während ihres Philosophiestudiums in den USA, in Paris und Jerusalem war Susan Taubes auf der Suche nach einer ganz eigenen poetischen Sprache. Nachdem die 29jährige 1956 in Harvard ihr Doktorat in Philosophie abgeschlossen hatte, wandte sie sich ganz dem literarischen Schreiben zu. Auch als Kind in Budapest hatte sie Verse auf Ungarisch verfasst. Nach der Emigration 1939 in die USA und dem damit verbundenen Sprachenwechsel schrieb sie fortan auf Englisch.
Die Romane und Erzählungen, die ab 1957 bis zu ihrem Tod 1969 in Paris und New York entstanden, sind gekennzeichnet durch ein virtuoses Spiel mit Perspektiven und Sujets. Dem Leser begegnen Inszenierungen von Fremdheit und Ortlosigkeit, des Ineinandergleitens von Leben und Tod, der Dialektik von Vernunft und Leidenschaft – und der Unmöglichkeit, die Geschichte eines Lebens als sichere und gradlinige Entwicklung zu erinnern und zu erzählen. Auf diese Weise schrieb Taubes mit der Literatur ihre Gedanken und Reflexionen zu den Themen, die sie als Philosophin bewegten, fort: Ob im Ton der Groteske und des Absurden, des Traums oder Hellwachseins, des schwarzen Humors oder des grausamen Märchens.
Lara Körte liest Erzählungen aus dem kürzlich erschienenen Band Susan Taubes: Prosaschriften (übersetzt von Werner Richter, hg. von Christina Pareigis, Fink Verlag: München 2015).
Lara Körte (Zürich), Schauspielerin, spielte u. a. am HAU Berlin und am Schauspielhaus Zürich, wirkte zuletzt mit in Forever Yours nach dem Roman Der Doppelgänger im Theaterhaus Gessnerallee (2016).
Christina Pareigis (ZfL), Literaturwissenschaftlerin, leitet das Projekt Susan Taubes-Biographie, und ist Mitherausgeberin der Schriften von Susan Taubes (hg. von Sigrid Weigel, 2011–2015).
Abb.: Susan Taubes (1928–1969)