»Werkstattgespräch II: Theatergeschichte« mit Patrick Eiden-Offe und Patrick Wengenroth
Werkstattgespräch im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Georg Lukács und das Theater – Re-Reading Lukács« im Literaturforum im Brecht-Haus
Der Theaterhistoriker Georg Lukács hat ein vielschichtiges Bild der europäischen Dramenliteratur gezeichnet. Kenntnisreich und nicht ohne klare Urteile schreibt er eine Theatergeschichte, in der er – etwa bei William Shakespeare und Johann Wolfgang Goethe – frühe Vorläufer einer realistischen Kunst ausmacht. Kunstwerke betrachtet Lukács niemals losgelöst von den gesellschaftlichen Umständen, unter denen sie entstanden sind. Seine Schriften sind ein Einspruch gegen die faschistische Aneignung progressiver Dramatiker und ein Wegweiser von den bürgerlichen Klassikern zu einer Theaterliteratur in einer wirklich humanistischen Gesellschaft. Lukács’ Einlassungen zu Zeitgenossen geben auch Zeugnis von den literarischen Gefechten seiner Zeit und widerlegen ein für allemal die Mär von den vermeintlichen Widersachern Brecht und Lukács.
In einem interaktiven Werkstattgespräch widmen sich die Referenten und das Publikum – bezugnehmend auf die Schriften Lukács’ – gemeinsam dem Themenkomplex Theatergeschichte.
Mit Patrick Wengenroth und Patrick Eiden-Offe, Moderation: Anja Nioduschewski
Der Germanist Patrick Eiden-Offe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZfL mit dem Projekt Georg Lukács: eine intellektuelle Biographie.