12.10.2022

Gratulation zum Friedensnobelpreis für Memorial

Der Friedensnobelpreis 2022 wird an die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties, den belarussischen Bürgerrechtler Ales Bjaljazki und die Internationale Gesellschaft für historische Aufklärung, Menschenrechte und soziale Fürsorge Memorial verliehen. Das ZfL gratuliert allen Friedensnobelpreisträgern, insbesondere seiner langjährigen Partnerorganisation Memorial.

Memorial hat sich als älteste Bürgerrechtsorganisation Russlands seit ihrer Gründung 1989 bis zu ihrer vom russischen Staat im November 2021 verfügten Auflösung um die Aufarbeitung der Verbrechen unter Stalin, die Mechanismen des GULag-Systems, das öffentliche Gedenken an die Opfer, die Sorge für die Überlebenden und den Schutz von Verfolgten im postsowjetischen Russland und darüber hinaus verdient gemacht. Auch nach ihrem Verbot setzen die Mitarbeiter von Memorial ihre Arbeit trotz der anhaltenden Repressionen des russischen Staates fort. Das ZfL pflegt mit Memorial eine langjährige Zusammenarbeit. Die Germanistin und Historikerin Irina Scherbakowa, Gründungsmitglied von Memorial, ist seit 2010 Honorary Member des ZfL, und seit März 2022 beherbergt das ZfL das von Memorial initiierte Online-Seminar The Dissident Library unter der Leitung von Olga Rosenblum.

Das ZfL begrüßt die Anerkennung der drei Preisträger durch das Nobelkomitee und verbindet damit die Hoffnung, dass ihre mutige Arbeit auch weiterhin zu Frieden und Freiheit in der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen und zu Demokratie und Rechtstaatlichkeit in Belarus und Russland beizutragen vermag.

Abb.: Irina Scherbakowa beim Podiumsgespräch 1917 … 2017. Gedenken an Revolution und Terror im öffentlichen Raum am 5. Juli 2017 im ZfL, © ZfL.