ZfL INFO 24/2025: Reform oder Revolution?

Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade lautet der vollständige Titel des Stücks, das den deutsch-schwedischen Autor Peter Weiss Mitte der 1960er Jahre über Nacht weltberühmt machte. Aus Anlass der 60-jährigen Wiederkehr der Uraufführung von MARAT/SADE am Westberliner Schillertheater präsentiert das freie Theater Gegendruck seine Inszenierung des modernen Klassikers jetzt als szenische Lesung am ZfL.

In MARAT/SADE bringen Patientinnen und Patienten der Heilanstalt Charenton unter Spielleitung des Marquis de Sade die Französische Revolution auf die Bühne. Im Mittelpunkt steht die immer noch aktuelle Auseinandersetzung zwischen dem Revolutionär Marat und dem Marquis de Sade. Revolution oder Reform? Wie besonnen oder kühn soll beziehungsweise kann eine Gesellschaft auf Herausforderungen agieren? Individualismus und Lebensgenuss stehen gegen die Notwendigkeit, sich eine grundlegend andere Welt zu erstreiten.

MARAT/SADE ist ein wilder Mix aus Tragödie und Farce, aus »Theater im Theater« und historischem Drama.

Das freie Theater Gegendruck aus Recklinghausen ist unter anderem für seine Inszenierungen von Stücken von Peter Weiss bekannt. Zum Ensemble der szenischen Lesung gehören u.a. Desiree Baier (Puppenspiel) und Claudius Reimann (Live-Musik).

Podiumsdiskussion mit:

• Farah Boaumar (Berlin/Paderborn), Filmemacherin und Literaturwissenschaftlerin
• Johannes Thorbecke (Recklinghausen), Leiter des Theaters Gegendruck
• Arnd Beise (Fribourg), Literaturwissenschaftler und Vorsitzender der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft
• Moderation: Michael Hofmann (Paderborn), Literaturwissenschaftler und stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Peter Weiss-Gesellschaft

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.

Abb. oben: Theater Gegendruck: MARAT/SADE, © Matthias Schilling

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