(Den) Untergrund denken
Das Dissertationsprojekt analysierte aus der Perspektive der Kritischen Theorie und der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts die Vielfalt und Entwicklung des ›Untergrunds‹ als Bild in Werken der deutschen Literatur seit der Romantik. Was hat es mit der prominenten Rolle des Untergrunds im deutschen Diskurs von 1800 bis 1950 auf sich? Warum erscheinen Höhlen, Minen, Bergwerksarbeiter und andere unterirdische Bewohner so attraktiv, ja geradezu unerlässlich für die Vorstellungswelt der literarischen Romantik?
Das Dissertationsprojekt untersuchte das Phänomen des ›romantischen Untergrunds‹ vor allem als eine literarisch-philosophische Gegenbewegung zu dem vorherrschenden Konzept des ›Grundes‹, das nicht nur schon bei Plato, sondern auch bei den idealistischen Denkern der Aufklärung – insbesondere Kant und Fichte – als Begründung und Ziel allen logischen Argumentierens galt. Durch die Figur des Untergrunds, so die These des Projekts, konnten die Romantiker die Strahlkraft philosophischen Denkens nicht nur kritisch hinterfragen, sondern auch erweitern: indem sie die Logik des Grundes im wahrsten Sinne des Wortes unter-gruben.
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Always Near III: Empty Planets. On Uninhabitable Landscapes
diffrakt | zentrum für theoretische peripherie, Crellestraße 22, 10827 Berlin