Digital Humanities

Aktuell stehen die Digital Humanities im Zentrum einer Reihe von Debatten über die Zukunft der Geisteswissenschaften. Große Erwartungen und Versprechungen treffen auf ebenso große Abwehr und Ängste, wobei sich bei näherem Hinsehen ›die‹ Digital Humanities als ein höchst unübersichtliches und heterogenes Feld erweisen, das von Großprojekten der Digitalisierung von Quellen über quantitative Analysen und digitale Editionen bis zu online-Publikationsformen reicht. Welchen Status haben die digitalen Techniken in diesen Projekten? Handelt es sich um schlichte Werkzeuge, eröffnen sie neue Forschungsfelder oder gar einen Paradigmenwechsel? Unterwerfen sich die Geisteswissenschaften dabei der Forschungslogik der Naturwissenschaften oder gar der Big data, oder gewinnen sie Zugang zu neuen Fragestellungen? Und was bedeutet das für ihre klassischen Verfahren und Gegenstände: Werden diese zurückgelassen oder umgekehrt gerade bereichert – und vielleicht auch gerade erst in ihrer Spezifik erkennbar? Wird sich möglicherweise die Integration von verschiedenen Verfahren in der Zukunft als besonders erfolgversprechend erweisen?
Die Arbeitsgruppe diskutierte diese und weitere Fragen, erkundete bereits bestehende Projekte, Themen und Werkzeuge und suchte nach daraus resultierenden Perspektiven für zukünftige Forschungsfragen und -vorhaben des ZfL. So wurde zunächst angesichts verschiedener grundsätzlicher Texte (u.a. von Mirco Limpinsel und Michael Hagner/Caspar Hirschi) über allgemeine Implikationen der Digitalisierung für das Fach und mit dem Gast Arne Janning über Auswertung und Modellierungen von großen Datenmengen gesprochen. Diskutiert wurden ebenfalls diverse Werkzeuge zur Textanalyse (u.a. voyant, palladio, gephi).

Sommersemester 2017 und Wintersemester 2017/2018
Leitung: Daniel Weidner