Vom Übertier
Ein Bestiarium des Wissens
Ob aufgrund seiner Simplizität oder seiner Komplexität, das Tier steht im Zentrum einer Vielfalt positiver Wissensformen. Diese geraten handelsüblichen Kulturgeschichten meistens nicht in den Blick, zu sehr sind diese durch die Perspektive des Menschen gelenkt. Gegenläufig zu den eingespielten Berichterstattungen kommt dem Tier aber auch der Rang einer Wissensfigur zu. Es wird zum Agenten eines Wissens, das sich aus dieser Figur allererst generiert. Als konstituierende Bedingung einer Rede von Maschine und Mensch, von Natur und Kultur werden die Tiere des hier vorgestellten Bestiariums zum Übertier, macht diese Rede deutlich, was der Mensch gerade nicht kann oder hat. Als Vertreter dieser neuen Spezies machen Tiere wie Polypen und Seeigel, Mickymäuse und Frösche, Chamäleons und Fruchtfliegen, Ameisen und Austern nicht weniger als eine doppelte Herkunft lesbar: die des Wissens vom Leben und die des Wissens vom Menschen.
Alle Titel der Tetralogie:
- Vom Übertier. Ein Bestiarium des Wissens, 2006 (edition suhrkamp 2459)
- Das Wuchern der Pflanzen. Ein Florilegium des Wissens, 2009 (edition suhrkamp 2547)
- Bunte Steine. Ein Lapidarium des Wissens, 2014 (edition suhrkamp 2655)
- Kultur. Ein Machinarium des Wissens, 2014 (edition suhrkamp 2650)