Baltasar Graciáns Spuren in den Schriften Walter Benjamins
»Gracián ist nicht nur ein großer Autor, sondern gerade heute einer der interessantesten.«
Dieses Bekenntnis Walter Benjamins zur Aktualität des spanischen Moraltheologen aus dem Jahr 1928 gilt es ernst zu nehmen. Das Buch verortet Benjamins Gracián-Lektüre im Kontext der deutschen Auseinandersetzung mit dem Barock in der Moderne und zeigt dabei die zentrale politische und theoretische Bedeutung von Graciáns Klugheitslehre in Benjamins Schriften auf. Der spanische Autor ist nicht nur eine der Quellen der anthropologischen Ausrichtung von Benjamins Aphorismen, sondern stellt auch ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Trauerspielbuch und Benjamins Produktion der 1930er Jahre dar. Die Auseinandersetzung mit Gracián führt Benjamin zu einem neuen Konzept einer wirksamen Schreib-Praxis sowie einer politisch wirksamen Schrift.
Mariela Vargas forschte im Jahr 2016 als Gastwissenschaftlerin am ZfL.