Benjamin-Studien 2
Walter Benjamins Texte haben ein erstaunliches Nachleben. Ist das ›Werk‹ Benjamins in hohem Maße eine postume Konstruktion, so hat der Autor lange Zeit seine Leser in Bann gezogen wie kaum ein anderer. Die Geschichte dieser verspäteten Faszination, der Anziehung ebenso wie der Abwehr, ist noch zu schreiben. Auch heute, nachdem die heftigen Deutungskämpfe um sein Werk sich gelegt haben, sind seine Texte aktuell geblieben, gerade weil sie sich den geläufigen politischen und theoretischen Alternativen entziehen. Benjamins Arbeit an solchen Alternativen ist daher auch für gegenwärtige Problemstellungen von Interesse, umgekehrt können und müssen Benjamins Schriften immer wieder aus der Gegenwart heraus der Probe auf ihre Les barkeit unterzogen werden.
Die Benjamin-Studien verstehen sich als internationales und interdisziplinäres Forum für philologische oder theoretische Untersuchungen zu Benjamin ebenso wie für Versuche, Benjamins Denken für Analysen von Geschichte und Gegenwart fruchtbar zu machen.
Volltexte auf dem Publikationsserver CompaRe:
- Editorial
Daniel Weidner, Sigrid Weigel - Die Photographien »zu ihrem Rechte kommen lassen«: zu Roland Barthes’ Rezeption von Benjamins »Kleiner Geschichte der Photographie«
Kathrin Yacavone - Double Take. Palimpsestic Writing and Image-Character in Benjamin’s Late Prose
Michael W. Jennings - Die Bestimmung der Aufnahme. Licht und Graphie bei Walter Benjamin
Philipp Ekardt - Das Buchstabieren Benjamins
Arno Dusini - Zur Desorientierung im Manuskript der Vorrede zu Benjamins Trauerspielbuch
Malte Kleinwort - ›Ad hominem‹. Karl Barths und Walter Benjamins performative Sprachprophetie
Dominik Finkelde - Entweder/Und, Wiederkunft/Erlösung
Birte Löschenkohl - Benjamin’s Nihilism. Rhythm and Political Stasis
Nitzan Lebovic - Fort-, Über-, Nachleben. Zu einer Denkfigur bei Benjamin
Daniel Weidner - Für ein Ethos des ›destruktiven Charakters‹ im Ausgang von Walter Benjamin
Maria Teresa Costa - Walter Benjamin: the Angel of Victory and the Angel of History
José M. González García - Zwischen emanzipatorischem Appell und melancholischem Verstummen. Walter Benjamins Jugendschriften
Johannes Steizinger - Zwei Poetiken der Diskontinuität. Valérys ›Rhumbs‹ und Benjamins ›Einbahnstraße‹
Werner Helmich - Zeilenwelt. Strukturen der monumentalen Rede bei Walter Benjamin
Justus Fetscher - Benjamins ›Einbahnstraße‹ im Kontext des zeitgenössischen Aphorismus
Friedemann Spicker - »Der ironische Engel«. Walter Benjamins Lektüre von Giacomo Leopardi im Spannungsverhältnis der Aphoristik nach 1800 und der zeitgenössischen Anthropologie
Heinricht Kaulen - Publizität für das Dickicht der Texte. Zur Arbeit an der neuen Benjamin-Ausgabe
Burkhardt Lindner - Kritische Überlegungen zur neuen Gesamtausgabe der Werke Walter Benjamins
Davide Giuriato - Was ist bei Benjamin »Werk«, was »Nachlass«? Zu den archivarischen Voraussetzungen der ›Kritischen Gesamtausgabe‹
Detlev Schöttker
Siehe auch: