Georg Dickmann, Kathrin Busch, Maja Figge, Felix Laubscher (Hg.)

Das Ästhetisch-Spekulative

Schriftenreihe des DFG-Graduiertenkollegs »Das Wissen der Künste«
Wilhelm Fink, Leiden 2020, 368 Seiten
ISBN 978-3-7705-6438-5

Spekulation ist ein riskantes Unterfangen. Als Wette auf unverfügbare Zukünfte, kommende Gegenwarten oder alternative Vergangenheiten ist sie geprägt vom Nicht-Wissen, auf das sie sich ausrichtet und von dem sie ihren Ausgang nimmt. Im Unterschied zu Ökonomie und Zukunftsforschung, die dem Nicht-Wissen mit Strategien des Risikomanagements begegnen, erforschen die Künste Möglichkeitsräume jenseits von gesicherter Erfahrung und prognostischem Wert. Sie sind dem Ungewissen verpflichtet – also dem, was man (noch) nicht wissen, über das man jedoch spekulieren kann. Im ästhetischen Spekulieren vermögen die Künste gleichermaßen plausible und widersprüchliche Szenarien zu testen, Heterochronien zu erproben und andere Körper zu denken. Der Band fragt, welches andere Wissen die spekulativen Verfahren der Kunst freilegen. Wie wird Künftiges, Virtuelles oder Utopisches vorstellbar? Und wie lassen sich vor diesem Hintergrund Kategorien wie künstlerische Produktion, ästhetische Erfahrung oder der Wert des Kunstwerks neu bestimmen?

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»Mit Das Ästhetisch-Spekulative versuchen die Herausgeber:innen [...], mit dem Format ›wissenschaftlicher Tagungsband‹ zu brechen. Viele der Beiträge sind nicht im traditionellen Sinne wissenschaftlicher Art, sondern Kunstwerke, Dokumentationen, Interviews und Manifeste. Diese Mischung soll zeigen, dass Theorie, Dokumentation und Kunst als verschiedene epistemische Genres zu verstehen sind, die auf je spezifische Weise neue Denkmöglichkeiten anregen.«
Troels Thorborg Andersen, Literaturwissenschaft in Berlin vom 18.02.2021

 

Medienecho

18.02.2021
Literaturwissenschaft im Werden. Zur Neuerscheinung »Das Ästhetisch-Spekulative«

Rezension von Troels Thorborg Andersen, in: Literaturwissenschaft in Berlin, 18.2.2021