Uwe Wirth

Die Geburt des Autors aus dem Geist der Herausgeberfiktion
Editoriale Rahmung im Roman um 1800: Wieland, Goethe, Brentano, Jean Paul und E.T.A. Hoffmann

Trajekte-Buchreihe
Wilhelm Fink Verlag, München 2008, 473 Seiten
ISBN 978-3-7705-4307-6

Was ist ein Herausgeber? Wie verhalten sich Autorschaft und Herausgeberschaft zueinander? Welche Funktion hat der Herausgeber als diskursive Instanz im Rahmen und am Rahmen literarischer Texte?

Diesen Fragen geht Wirths Untersuchung sowohl mit Blick auf die literaturwissenschaftlichen Ansätze zum Thema Autorschaft nach, als auch mit Blick auf die Literatur des Zeitraums ›um 1800‹, in dem sich der moderne Autorschaftsbegriff entfaltet. Vor dem Hintergrund dieser Konstellation bleibt zu klären, welche Rolle der fiktive Herausgeber bei der Genese moderner Autorschaft spielt, ja ob der emphatische Autorbegriff der Genieästhetik womöglich nur eine spezifische Transformation der Funktion Herausgeber ist. Im systematischen ersten Teil geht es darum, die Grundzüge eines allgemein wirksamen editorialen Dispositivs herauszuarbeiten, das sich im Rahmen als Arrangement des Textes und am Rahmen als Paratext, etwa als editorialer Kommentar, manifestiert. Die exemplarischen Analysen des zweiten Teils werden als verschiedene Formen der Interferenz von Autorfunktion und Herausgeberfunktion im Kontext der poetologischen Debatten der Zeit um 1800 analysiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Problemen der Schrift und des Schreibens, wie sie im Rahmen der »Schreib-Szenen« und der Editions-Szenen dargestellt werden.

Medienecho

01.09.2010
Die Geburt des Autors aus dem Geist der Herausgeberfiktion

Rezension von Robert Vellusig, in: Arbitrium 3 (2010)

08.01.2010
Die Geburt des Autors aus dem Geist der Herausgeberfiktion

Rezension von Bernd Hamacher, in: Zeitschrift für Germanistik 1 (2010), 236–238

13.07.2009
Wenn der Kater erzählt

Eine Studie über die Versteckspiele von Autoren. Rezension von Thomas Meissner, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 13.7.2009