Zaal Andronikashvili (Hg.)
Merab Mamardaschwili: Die Metaphysik Antonin Artauds
Fröhliche Wissenschaft Bd. 113
Matthes & Seitz, Berlin 2018, 109 Seiten
ISBN 978-3-95757-624-8
Originaltitel: Metafizika Arto / Vena na zare XX veka (Georgisch)
Übersetzung: Maria Rajer, Roman Widder
Leben, Denken und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeiten für den Menschen. Es sind »unmögliche Möglichkeiten«, die durch ununterbrochene persönliche Anstrengung immer wieder neu erzeugt werden müssen. Bleibt diese Anstrengung aus, laufen wir Gefahr, die »anthropologischen Katastrophen« des 20. Jahrhunderts zu wiederholen. In der dramatischen Philosophie Merab Mamardaschwilis treten unterschiedlich kodierte Figuren wie Proust oder Artaud auf, in denen sich seine Bewusstseinsphilosophie und sein Geschichtsverständnis ausdrücken. Mamardaschwilis Anliegen war es dabei immer, auch dem nicht philosophisch geschulten Leser Philosophieren als eine Aufgabe des Lebens zu vermitteln.
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»Schnell ist klar, dass es ihm weder um eine hermeneutische oder dekonstruktive Lektüre Artauds noch um stilgeschichtliche Analysen der frühen Moderne geht. So unterschiedliche Autoren wie Artaud, Simone Weil, Mandelstam, Proust, Wittgenstein oder Musil deutet Mamardaschwili vielmehr als bewusstseinsgeschichtliche Figuren im Drama der menschlichen Freiheit.«
Maximilian Gillessen, Frankfurter Allgemeine Zeitung