Bernhard Dotzler, Sigrid Weigel (Hg.)

Fülle der Combination
Literaturforschung & Wissenschaftsgeschichte

Trajekte-Buchreihe
Wilhelm Fink Verlag, München 2005, 397 Seiten
ISBN 978-3-7705-4077-8

Unter den kulturellen Selbstbeschreibungsversuchen der Gegenwart hat ihre Definition als Wissenskultur zunehmend an Plausibilität gewonnen. Damit einhergehend erlangten zum einen Fragen der Wissenschaftsforschung neues Gewicht. Zum anderen hat sich die Wissenschaftsgeschichtsschreibung ihrerseits in Richtung einer Kulturgeschichte des Wissens und der Wissenschaften geöffnet. Zunehmend erweisen sich die science studies von Begriffen geprägt, die - wie "Repräsentation", "Text", "Metapher" - dem Bereich der literary studies entstammen. Dadurch wächst der Literaturforschung mit ihren Methoden der Philologie, Rhetorik-Forschung, Metaphorologie und Diskursanalyse eine neue Rolle als Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Wissenskultur(en) zu. Wenn also bereits Jacob Grimm bemerkte, es stünden "die philologen und historiker an fülle der combination den gewandtesten naturforschern nicht eben nach", so gilt es heute nur um so mehr, dies unter Beweis zu stellen.

Medienecho

12.08.2008
Grundlagenforschung im »Niemandsland« zwischen Poesie und Wissenschaft

Sammelrezension von Andrea Albrecht, in: KulturPoetik 2 (2008), 275–280