Silvia Horsch, Martin Treml (Hg.)

Grenzgänger der Religionskulturen
Kulturwissenschaftliche Beiträge zu Gegenwart und Geschichte der Märtyrer

Trajekte-Buchreihe
Wilhelm Fink Verlag, München 2011, 401 Seiten
ISBN 978-3-7705-5076-0

Mit der Rückkehr der Religionen in Politik und Kultur, auch der säkularisierten Gesellschaften, tritt eine lang vergessene Figur wieder in den Mittelpunkt der Interessen: der Märtyrer. In der Urszene des Christentums angesiedelt, aber durch seinen »edlen Tod« auch in paganen, jüdischen wie islamischen Traditionen beheimatet, erweist sich der öffentlich und blutig Sterbende als religionskultureller Grenzgänger und Hybridfigur. In ihm werden die Pathosformeln (Aby Warburg) der einen Tradition in die benachbarte und oft als feindlich angesehene übersetzt.
Eine ununterbrochene Kette von Leiden und Leidenschaften, von ausgeübter und erlittener Gewalt verbindet die Religionen noch in ihrem Nachleben. Hier werden Opfer zu Helden, Attentäter zu Heiligen, Töchter zu Rebellinnen. Der Märtyrer verkörpert als Revenant die Formensprache der abendländischen Imaginations- und Bildgeschichte seit der Antike in Ost und West und wird in der globalisierten Weltgesellschaft zur Vorlage ästhetischer wie politischer Programme.

 

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Veranstaltung

Jahrestagung des ZfL
25.10.2007 – 27.10.2007 · 02.00 Uhr

Gegenwart und Geschichte des Märtyrers in verschiedenen (Religions-) Kulturen

ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum 308

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