Sabine Flach

Körper-Szenarien
Zum Verhältnis von Körper und Bild in Videoinstallationen

Willhelm Fink, München 2002, 431 Seiten
ISBN 978-3-7705-3774-7

Das Bild und der Körper sind zu zentralen Chiffren der zeitgenössischen Kultur geworden. Für diesen Zusammenhang bilden die experimentellen Strukturen der Medienkunst eine eigenständige Diskursebene aus.
Unter Berücksichtigung der zeit-räumlich orientierten Körperkonstruktionen der Minimal- und Konzept-Kunst wird diese Verbindung innerhalb der situationalen Ästhetik transitorischer Bildräume von Videoinstallationen diskutiert.
Daraus ergibt sich nicht nur eine veränderte historische Genese der Videokunst, eröffnet werden damit auch Diskurse über den Körper. Diese schließen unter Wahrung seiner spezifischen Medialität Bildlichkeit nicht aus, sondern ermöglichen eine veränderte oder auch neue Leseart erst, da der Körper nie ohne Bild, Bildlichkeit und Bildvorstellung erscheint. In den bildgebenden Verfahren lassen sich die endogenen Bilder der Vorstellung von den exogenen Bildern des realen, sozialen Raums nicht trennen.
Der vermeintlich diagnostizierte ›Ausstieg aus dem Bild‹ durch die Medienkunst führt somit vielmehr zu einem Bildraum, in dem die neuen Möglichkeiten zur Gestaltung eines Bildes visualisiert werden. Das Bild der Videoinstallation ist eine autonome, weil konstruktive Präsentation eines Bildes vom Körper, nie dessen bloße Reproduktion.

Medienecho

15.03.2005
Körper-Szenarien

Rezension von Silke Förschler, in: sehepunkte 5.3 (15.3.2005)