Mona Körte (Hg.)

Rückwärtsvorgänge. Retrogrades Erzählen in Literatur, Kunst und Wissenschaft
Sonderheft der Zeitschrift für deutsche Philologie

Bd. 138
Erich Schmidt Verlag, Berlin 2019, 265 Seiten
ISBN 978-3-503-18889-5 (Print), 978-3-503-18890-1 (E-Book)

Rückwärtserzählungen sind durch die Umkehrung der zeitlichen Abfolge eines Geschehens definiert und bilden einen Sonderfall nicht kausal-kohärenten Erzählens. In ihnen gerät die erzählte Welt als eine Konstellation raumzeitlicher Elemente aus den Fugen, wodurch Zeit nicht mehr wie so oft den eher unscheinbaren Hintergrund einer Handlung bildet.

Solche Inversionen kommen in Literatur, Kunst und Wissenschaft immer wieder zum Einsatz und verursachen kraft ihrer Drehung einigen Wirbel. In Geschichtsphilosophie und historischen Wissenschaften ist retrogrades Erzählen eine kritische Alternative zu zielfixierten Verlaufsgeschichten. In Literatur, Film und Musikvideo wird es dort produktiv, wo der Chronologie oder mehr noch der Korrelation bestimmter Ereignisse misstraut wird und Raum für anders zu denkende Zusammenhänge entstehen soll.
Die Beiträge des komparatistisch und interdisziplinär ausgerichteten Sonderhefts loten die poetologischen und epistemologischen Bedingungen des Rückwärtserzählens aus und untersuchen das Besondere der Inversion an Einzelfällen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft.
 
Mit Beiträgen von Susanne Gödde, Charis Goer, Jeffrey A. Grossman, Herbert Kopp-Oberstebrink, Mona Körte, Sulgi Lie, Hannah Markus, Claas Morgenroth, Michael Niehaus, Ulrike Schneider, Susanne Strätling, Georg Toepfer und Stefan Willer

Veranstaltung

Workshop
03.05.2018 – 05.05.2018

Rückwärtserzählen

ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum

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