Sigrid Weigel, Mitarbeit: Zaal Andronikashvili, Christian Schön

Transnationale Auswärtige Kulturpolitik – Jenseits der Nationalkultur
Voraussetzungen und Perspektiven der Verschränkung von Innen und Außen

ifa Edition Culture and Foreign Policy
ifa (Institut für Auslandsbeziehungen e.V.), Stuttgart 2019, 142 Seiten
ISBN 978‐3‐948205‐04‐1

Ein Überblick über die Entwicklung der deutschen AKBP, die Analyse von Rhetorik, Begrifflichkeit und unterschiedlichen Kulturkonzepten sind Ausgangspunkt für die Diskussion einer zeitgemäßen AKBP, die globalen ordnungspolitischen Zielen verpflichtet ist, im Dialog mit den Partnerländern agiert und auf die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren setzt, – im Inland ebenso wie international.

Denn interkulturelle Politik im Innern und auswärtige Kulturpolitik gehen Hand in Hand. Dabei ist das größte Problem einer ordnungspolitisch wirkungsvollen AKBP der Glaubwürdigkeitsverlust der deutschen Entwicklungspolitik und die mangelnde Reflexion der Entwicklungspolitik der EU auf das Erbe der Kolonialgeschichte. Entgegen der postkolonialen Absage an den Nationalstaat argumentiert die Studie für eine Stärkung demokratischer, rechtsstaatlicher Strukturen.

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»Sigrid Weigel [analysiert] schonungslos den Zustand der Bundesrepublik von 2019, samt aller Defizite, Brüche und Heucheleien.«
Jörg Häntzschel, Süddeutsche Zeitung vom 26.08.2019
 
»Aktuelle Begriffe der auswärtigen Kulturpolitik wie ›Soft Power‹ oder ›Cultural Diplomacy‹ stammen, so Weigel, aus Zeiten des Kalten Krieges und sind somit alter Wein in neuen Schläuchen. Konstant würden dabei ›eine ‹nationale Kultur‹ und eine ›nationale Identität‹ vorausgesetzt, die historisch so nie existiert haben‹. Diese Konstruktion eines ›deutschen Wesens‹ sei gefährlich, auch wenn es auf den ersten Blick noch so freundlich und weltoffen erscheine.«
Josef Bauer, Neues Deutschland vom 14.09.2019
 
 

Medienecho

26.08.2019
Auswärtige Kulturpolitik: Deutsche Nationalkultur?

Die Kulturwissenschaftlerin Sigrid Weigel fordert in einem Gutachten einen Kurswechsel in der Kulturpolitik. Artikel von Jörg Häntzschel, in: Süddeutsche Zeitung vom 26.08.2019