Online-Anthologie »Nachbarschaften«

In kaum einer anderen Beziehung liegen Distanz und Nähe, Freundschaft und Feindschaft, Öffentlichkeit und Intimität so nah beieinander wie in der Nachbarschaft. Damit Nachbarinnen und Nachbarn über längere Zeit und auf engem Raum gut miteinander auskommen können, sind oft eigene Formen des Abstandhaltens notwendig. Nachbarn sind räumlich aneinander gebunden, auch wenn sich ihre Lebensvollzüge in keiner Weise gleichen. Während die einen allein der Wunsch nach Distanz und klaren Grenzen verbindet, ist der Nachbar für andere eine wichtige Bezugsperson, zu der sie regelmäßig Kontakt haben. Nachbarschaften gibt es aber nicht nur in Wohnhäusern – sie entstehen überall, auch dort, wo man sie zunächst nicht vermutet: zwischen Ländern, Sprachen und im digitalen Raum.

Die Online-Anthologie des Projekts Stadt, Land, Kiez. Nachbarschaften in der Berliner Gegenwartsliteratur widmet sich den unterschiedlichsten Formen und Ausprägungen nachbarschaftlicher Beziehungen und Zusammenhänge. Mit Blick auf den Berliner Stadtraum und auf aktuelle soziale Fragen, aber zugleich offen für ein weiteres Verständnis von Nachbarschaften versammelt die Anthologie Beiträge aus Literatur und Wissenschaft und verknüpft sie hypertextuell. Die Leserinnen und Leser können individuell entscheiden, ob sie ihre Lektüre zum Beispiel mit einer bestimmten Autorin oder an einem bestimmten Ort beginnen möchten. Über Verlinkungen lassen sich vielfältige Verbindungen zwischen den Texten und lesend neue Nachbarschaften entdecken. Die Berliner Kieze sind gemeinsamer Ausgangs- und Bezugspunkt aller Texte. Die Sammlung wird laufend ergänzt.

Die Anthologie enthält Texte in deutscher und englischer Sprache.

Online-Anthologie »Nachbarschaften«