Alexandra Heimes: Die Zukunft wiederholen
Expert*innengespräch beim Markt für nützliches Wissen und Nicht-Wissen, Lizenz 11/2022: Ende der Wiederholung im Haus der Berliner Festspiele
Das Schicksal von tragischen Held*innen scheint es zu sein, lediglich ausführen zu können, was von höh’ren Mächten längst schon vorbestimmt ist. Interessanter scheint es der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Alexandra Heimes, diese Form des Wiederholens als eine radikale Dramatisierung der Unterscheidung von Zufall und Notwendigkeit zu begreifen.
Noch schlimmer als das »Nachäffen« der Einfallslosen war für Adorno das »Voräffen« – in seinen Augen das Betriebsgeheimnis der Kulturindustrie: Eine Wiederholung, die nach vorne greift und so das Unbestimmte der Zukunft im Keim zu ersticken droht. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Alexandra Heimes erläutert den Unterschied zwischen der Dystopie des Nachvorne-Wiederholens und seinen potenziell utopischen Varianten.
Die Literaturwissenschaftlerin Alexandra Heimes ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Archipelagische Imperative. Schiffbruch und Lebensrettung in europäischen Gesellschaften seit 1800.
Programm
Beiträge weiterer Wissenschaftler*innen des ZfL im Programm:
- Patrick Eiden-Offe: Hegel, Hegel, Hegel: Die Übung ist das Werkzeug der Veränderung