Diskussion und Heftvorstellung
26.04.2021 · 18.30 Uhr

Arbeit und Literatur

Ort: online via Zoom

Eine Veranstaltung des Fördervereins für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung e.V.

Literatur schreibt Geschichte. Sie verknüpft, komponiert, ordnet, verbindet Zusammenhänge und trennt Unterschiedliches. Was Autor*innen niederschreiben soll einen Eindruck hinterlassen und mitunter auch Druck erzeugen, indem Narrative die Protagonist*innen in Erzählungen in Beziehung mit den Leser*innen setzen. Literatur beschreibt, wie es ist, und fragt danach, wie es sein sollte.

Dies gilt auch für die Arbeit in der Literatur und die Literatur über die Arbeit. Die Arbeit, das (Er-)Leben von Arbeiter*innen, das Schicksal der Klassenzugehörigkeit, die Möglichkeiten und Versuche all dies zu verstehen und alledem zu entgehen, sind dauerhafte Triebfedern literarischer Werke, die sich mit den Gesellschaften verändern, in denen sie entstehen.

Welche Vorstellungen transportiert Literatur in Zeiten, in denen die Arbeit ihren Charakter und Inhalt verändert, in denen es nicht mehr selbstverständlich ist, überhaupt von Klassen zu sprechen? Wie verhandelt Literatur Vorstellungen von Arbeit und Klasse? Kann Literatur dabei helfen, Vorstellungen von und Haltungen gegenüber der Arbeit zu entwickeln?

Diese und andere Fragen werden im Anschluss an das Schwerpunktheft Arbeit und Literatur (Mai 2020, Arbeit – Bewegung – Geschichte: Zeitschrift für historische Studien) mit den Autor*innen diskutiert:

Anke Stelling (Schriftstellerin): Ihr Roman »Schäfchen im Trockenen« wurde 2019 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. In ihm porträtiert sie das linksliberale großstädtische Bürgertum zwischen dem Wunsch nach Eigenheimen und politischen Ansprüchen.

Patrick Eiden-Offe (Literaturwissenschaftler): Sein Buch Die Poesie der Klasse (2017) beleuchtet das Entstehen eines Klassenbewusstseins durch die Literatur ab dem Vormärz und fragt auch danach, was heute fehlt, um ein Klassenbewusstsein »von unten« zu schaffen.

Pierre-Héli Monot (Literaturwissenschaftler): Er kritisiert das Zerrbild der Arbeiterklasse, das uns in Diskussionsbeiträgen, etwa von Didier Eribon und Edouard Louis, präsentiert wird und das Bild der Arbeiter als exotische Andere entstehen lässt.

Moderation: David Bebnowski

Die Veranstaltung findet im Online-Format statt. Am Tag der Veranstaltung wird der entsprechende Teilnahmelink (Zoom) auf der Veranstaltungsseite und auf der Facebook-Präsenz von Arbeit-Bewegung-Geschichte veröffentlicht. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.