Caroline Arni (Universität Basel): Zeiten symmetrisieren. Rekursive Geschichtsschreibung als Historisierung
Öffentlicher Abendvortrag im Rahmen der Internationalen Sommerakademie des ZfL 2019: Historisierung. Formen, Praktiken, Relevanz
Verschiedene historiographische Operationen setzen immer auch Vergangenheit und Gegenwart auf je spezifische Weise zueinander in Beziehung. Der Vortrag wirft die Frage auf, was es heißen würde, dieses Verhältnis als eines der epistemologischen Äquivalenz zu verfassen und ob darin das kritische Potenzial von Historisierung bestehen könnte. Dabei schliesst der Vortrag zum einen an Debatten an, die um das so genannte »Problem des Anachronismus« kreisen und wendet zum andern Postulate der symmetrischen Anthropologie auf die Frage der Zeitverhältnisse an. Veranschaulicht werden die Erläuterungen anhand eines Beispiels, das an der Schnittstelle von Körpergeschichte und Geschichte der feministischen Kritik angesiedelt ist.
Caroline Arni ist Professorin für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität Basel. Sie forscht und lehrt in Sozial- und Kulturgeschichte, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Wissenschaftsgeschichte und Schweizer Geschichte. Sie war Member am Institute for Advanced Study in Princeton sowie Gastforscherin an Institutionen in Deutschland und Frankreich.
Sie ist Autorin der beiden Monographien Pränatale Zeiten. Das Ungeborene und die Humanwissenschaften (Schwabe Berlin, 2018) und Entzweiungen. Die Krise der Ehe um 1900 (Böhlau, 2004).
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