Der Bilderatlas im Wechsel der Künste und Medien
Programm
Für die Tagung des Zentrums für Literaturforschung bildet der
Mnemosyne-Atlas von Aby Warburg einen zentralen, nicht aber den
dominanten Ausgangspunkt. Als vielleicht bekanntestes Beispiel eines
Bilderatlas sollen die Fragen der Sammlung und Deutung von Bildern im
Kontext wissenschaftsgeschichtlicher und medientheoretischer Interessen
diskutiert werden. Das Bildarchiv Warburgs ist ein Ausgangspunkt, um die
Bedeutung der Archivierung von Bildern zur Wissensproduktion und als
Ordnungssystem generell ausloten zu können.
Der Blick der Tagung gilt dabei zum einen der erkenntnisleitenden Rolle,
die Bildersammlungen und Atlanten in der durch technische Medien
bestimmten Wahrnehmung einnehmen. Dies ist eine für die Forschungsarbeit
am ZfL relevante Fragestellung. In einigen Projekten widmet es sich
einer Befragung der 'zwei Kulturen' und setzt sich mit verschiedenen
Schnittpunkten zwischen Natur- und Kulturwissenschaften auseinander. Für
diese wissenschaftsgeschichtliche Perspektive stellt die Analyse von
Wissenbildern und Bilderwissen eine wichtige Voraussetzung dar.
Das Thema der Tagung konzentriert sich auf die Untersuchung des
Bilderatlas in verschiedenen Medien und für verschiedene Künste (vor
allem Bild, Film, Elektronik).