Gespräch
09.03.2023 · 19.00 Uhr

Dialektik der Aufklärung: »Bilder als Schrift entziffern« – Strategien einer »neuen« Aufklärung?

Ort: Helle Panke e.V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin, Kopenhagener Str. 9, 10437 Berlin

Gespräch in der Reihe »Philosophische Gespräche« im Helle Panke e.V. mit Dr. Martin Mittelmeier, Moderation: Falko Schmieder

Aufklärung scheint in diesen Zeiten, in diesen Tagen notwendiger denn je: als Instrument gegen Verschwörungsmythen, populistische Propaganda, autoritäre Ideologien, gegen fake news. Um so beunruhigender die These von Max Horkheimers und Theodor W. Adornos »Dialektik der Aufklärung« aus den 1940er Jahren, dass der europäische Faschismus nicht aus dem Versagen, sondern als Konsequenz eben dieser aufklärerischen Geste entstanden sein soll.

Die beiden Autoren wollen mit ihrer Diagnose einen neuen, »produktiven« Begriff von Aufklärung ermöglichen. Aber wie genau soll der aussehen? Martin Mittelmeier ist in seinem neuen Buch »Freiheit und Finsternis« der Entstehungsgeschichte dieses Klassikers der Philosophiegeschichte im kalifornischen Exil nachgegangen und hat gezeigt, dass man dieses als schwer und düster geltende Buch auch ganz anders lesen kann. In seinem Vortrag wird er davon berichten, welche »produktiven« kritischen Strategien Adorno und Horkheimer – mit Hilfe von Homer und de Sade, Charlie Chaplin, Beethoven oder Greta Garbo – darin ausprobieren.

Kosten: 2 Euro

zur Anmeldung

Dr. Martin Mittelmeier ist Honorarprofessor an der Universität zu Köln und arbeitet als Lektor und Autor. 2021 erschien von ihm im Siedler Verlag das Buch: Freiheit und Finsternis. Wie die »Dialektik der Aufklärung« zum Jahrhundertbuch wurde.

Der Kulturwissenschaftler Falko Schmieder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland am ZfL; Veröffentlichung u.a.: Begriffsgeschichte und historische Semantik. Ein kritisches Kompendium, Berlin: Suhrkamp 2016.