Holocaust-Gedenken in Deutschland und Frankreich
25.01.2024 · 18.30 Uhr

Die Wasser des Bug / Les eaux du Boug

Ort: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Pariser Str. 1, Eingang Meierottostr. 8, 10719 Berlin
Kontakt: Christoph Hesse

Filmvorführung und Gespräch mit Marc Sagnol

Begrüßung: François Delattre (Botschafter der Französischen Republik)
Moderation: Christoph Hesse (ZfL)

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar wird der Film Die Wasser des Bug von Marc Sagnol gezeigt: ein dokumentarischer Essay über den 1920 in Czernowitz in der Bukowina geborenen deutschsprachigen Dichter Paul Celan, der den Holocaust überlebte und bis zu seinem Suizid im Jahr 1970 in Paris lebte. Der Film geht den Spuren nicht nur des Dichters selbst nach, sondern auch denen seiner Eltern, die die Deportation nicht überlebten. Zu Wort kommt neben anderen Zeugen der ebenfalls in Czernowitz geborene Philippe Kellmer, der Celans Mutter im Lager Michailowka kennengelernt hatte.

In dem anschließenden Gespräch soll, ausgehend von Marc Sagnols Film, auch über Formen des Holocaust-Gedenkens in Deutschland und Frankreich diskutiert werden. Marc Sagnol hat zusammen mit Dominique Lanzmann, der Vorsitzenden der Association Claude et Felix Lanzmann (Paris), und dem Jüdischen Museum Berlin die inzwischen erfolgreiche Bewerbung des Films Shoah um Aufnahme in das Weltkulturerbe der UNESCO mit auf den Weg gebracht.

Les eaux du Boug (Frankreich/Deutschland 2020), 85 min. Französisch/Russisch/Ukrainisch/Jiddisch/ Deutsch, mit deutschen Untertiteln. Produktion: Goupil cinémaginaire (Paris), Traumhaus Studios (Erfurt), Savidas filmproduction (Erfurt); Regie: Marc Sagnol; Kamera: Natalia Bogdanovska, Ilja Girnyk; Schnitt: Natalia Bogdanovska, Eugen Rubin; Musik: Bach, Brahms, Mahler u.a., aufgeführt vom Kammermusikverein Erfurt.

Marc Sagnol ist Filmemacher, Fotograf, Autor und Vorstandsmitglied der Association Claude et Felix Lanzmann (Paris). Er war ein Mitarbeiter Claude Lanzmanns (an dem Film Sobibor) und der Redaktion von Les Temps Modernes sowie Leiter des Institut français in Kiew, Moskau und Erfurt. Soeben erschien sein Buch Celan, Weissglas. Die Wasser des Bug (Aachen: Rimbaud 2024). Ebenfalls in deutscher Übersetzung veröffentlichte er Galizien und Lodomerien. Eine Spurensuche (Berlin: Kulturverlag Kadmos 2021) und Tragik und Trauer. Walter Benjamin, Archäologe der Moderne (Berlin: Kulturverlag Kadmos 2017).

Die Veranstaltung findet mit freundlicher Unterstützung des deutsch-französischen Bürgerfonds (Fonds citoyen franco-allemand) statt.

 

Abb. oben: Filmstill aus Die Wasser des Bug / Les eaux du Boug (Frankreich/Deutschland 2020, Regie: Marc Sagnol), © Marc Sagnol.