Fragmente aus der Endzeit. Die Zeitdiagnosen von Günther Anders
Gespräch in der Reihe »Philosophische Gespräche« im Helle Panke e.V. mit Dr. Anna Pollmann, Moderation: Falko Schmieder
Wie lässt sich Geschichte von ihrem möglichen Ende her begreifen? Antworten darauf lassen sich im literarischen und philosophischen Werk des deutsch-jüdischen Schriftstellers und Philosophen Günther Anders (1902–1992) finden. Er ist vor allem für seine Deutungen der atomaren Endzeit bekannt. Bei der Veranstaltung werden Schlaglichter auf Anders’ negatives Geschichtsdenken geworfen, von der Genese in den 1930er Jahren bis hin zur Rezeption seiner Zeitdiagnosen in den neuen sozialen Bewegungen ab den 1960ern. Die Zäsuren von Auschwitz und Hiroshima werden dabei in ihrer unterschiedlichen Bedeutung für die Grenzen historischen Denkens behandelt.
Die Topografie von Anders’ Emigration und Remigration nachzeichnend, führt die Veranstaltung an biografische Stationen und in ideengeschichtliche Kontexte von Paris, Los Angeles, Berlin und Wien. Mit Blick auf Klimaproteste, Atomdebatten und die Kritik am digitalen Kapitalismus ist Anders’ Geschichtsdenken auch heute noch relevant.
Kosten: 2 Euro
Dr. Anna Pollmann ist Autorin des Buches Fragmente aus der Endzeit. Günther Anders’ negatives Geschichtsdenken. Derzeit arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Konstanz im Projekt Schlüsselbegriffe gesellschaftlichen Zusammenhalts.
Der Kulturwissenschaftler Falko Schmieder ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland am ZfL.