Kulturelle Faktoren der Vererbung III: Verfahren
Programm
Freitag, 30.11.2012
14.00
Jörg Thomas Richter/Vanessa Lux (ZfL): Begrüßung und Einführung
14.15–15.00 Imaginieren
Jörg Thomas Richter: Epigenetik jenseits des Labors
15.30–16.45 Anwenden
Heiner Niemann (FLI Mariensee): Somatische Klone, Transgene und Stammzellen. Wie »Dolly« die Biologie verändert hat
Astrid Mach-Aigner (Wien): Burnout in der Biotechnologie. Stammdegeneration mit epigenetischen Ursachen?
17.15–18.45 Testen und Individualisieren
Christoph Bock (CeMM Wien/MPI Informatik Saarbrücken): Quantitative Modellierung des Epigenoms im Kontext der Zelldifferenzierung und der Entstehung von Krebs
Regine Kollek (Hamburg): RESET! Zur Dialektik von technischer Innovation, Repräsentation und Intervention im Kontext der Epigenetik
19.15 Artist Talk
Ursula Damm (Weimar): Engineering the future
Samstag, 01.12.2012
9.00–10.30 Übertragen
Vanessa Lux: Transgenerationalität modellieren
Urte Helduser (Marburg): Kulturelle Vorstellungen pränataler Prägung vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
11.00–12.30 Rekonstruieren
Jörg Niewöhner (HU Berlin): Umweltepigenetik. Herausforderungen einer molekularen Biologie sozialer Position
Tamara Fischmann (Sigmund-Freud-Institut Frankfurt/M.): Moderne Biotechnologie und die psychologischen Auswirkungen
13.45 Partizipieren
Viktoria Röntgen (Tübingen): Epigenetic Profiling Assays. Ethische Implikationen einer neuen Technologie
Sebastian Schuol (Tübingen): Mehr Eigenverantwortung? Zur ethischen Dimension der Epigenetik
15.15 Abschlussdiskussion
Ohad Parnes (ZfL/Tel Aviv): Verfahren der Epigenetik. Kommentar zu den Tagungsbeiträgen
Die biowissenschaftliche Forschung hat unter dem Stichwort der Epigenetik begonnen, sich nichtgenetischen, gleichwohl stabilen und wiederholten Übertragungsprozessen entlang ethologischer, psychologischer, ökologischer und im weiteren Sinne soziokultureller Linien zu öffnen. Die Workshop-Reihe zu den »Kulturellen Faktoren der Vererbung« untersucht die hieraus resultierenden Grenzverschiebungen zwischen Biologischem und Kulturellem sowie damit verbundene epistemologische und methodische, aber auch ethische und handlungspraktische Herausforderungen.
Im dritten Workshop der Reihe werden die Techniken, Verfahren und Darstellungsmodi untersucht, mit denen epigenetisches Wissen gegenwärtig erzeugt und angewandt wird. Leitend ist die Frage, wie das Wissen um epigenetische Prozesse in Forschungslabor und Öffentlichkeit zwischen techne und logos hervorgebracht wird. Das schließt sowohl die technischen, historischen und konzeptionellen Voraussetzungen dieser Verfahren ein, als auch die Art und Weise, wie Epigenetik als Wissenschaft und wie ihre Befunde kulturell und sozial verankert bzw. zur Darstellung gebracht werden.
Siehe auch
Kulturelle Faktoren der Vererbung I: Felder
Kulturelle Faktoren der Vererbung II: Formen
Abb. oben: Damien Hirst - Happy (2008) [flickr-posting von Playing Futures]