Internationaler Workshop
25.11.2011 – 26.11.2011 · 01.00 Uhr

Neue Perspektiven der Warburg-Forschung

Ort: ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum 308
Kontakt: Martin Treml
ZfL-Projekt(e): Aby Warburg

Programm

(Stand: 14.11.2011)

Freitag, 25.11.2011

15.00
Martin Treml: Welcome & Introduction

15.30–17.00
Andrea Pinotti (Mailand): »Stilbildende Macht«. Aby Warburg and the Einfühlung-theories

Sigrid Weigel (ZfL): Studying, deferral, return. Warburg reads Darwin

17.30–19.00
Spiros Papapetros (Princeton): Schmuck »als Umfangsbestimmung«. Warburg, Semper, and cosmic adornment

Philipp Ekardt (FU Berlin): »To wrap oneself in a silhouette«. Warburg on dress and fashion


20.00 Keynote
Georges Didi-Huberman (EHESS Paris): Au pas leger de la servante. Savoir des images, savoir excentrique

 

Samstag, 26.11.2011

10.30–12.00
Thomas Hensel (Siegen): Von der »Animosität des Objekts«. Warburgs Mobilia

Julia Voss (Berlin/Frankfurt): The iconography of the series. Warburg’s Mnemosyne-Atlas and his method

13.30–15.00
Claudia Wedepohl (Warburg Institute London): »A reaction against the formalist or stylistic approach«. Aby Warburg and Bernard Berenson

Herbert Kopp-Oberstebrink (ZfL): Am Schnittpunkt von Kulturwissenschaften und Kulturphilosophie. Aby Warburg und Ernst Cassirer

15.30
Davide Stimilli (Boulder): Warburg on sacrifice

Martin Treml (ZfL): Signorelli in Warburg and Freud

Der Bekanntheit des Kunst- und Kulturhistorikers Aby Warburg zum Trotz wurden seine Schriften bisher wenig und dann oft auch nur selektiv gelesen. Einerseits erscheinen seine faszinierenden Bild- und Wortdeutungen wie durch Gelehrten-Habitus und Spezialistentum verstellt, andererseits ist der Blick auf ihn selbst lange Jahre eingleisig sozial- und kunstgeschichtlich orientiert gewesen. Die Überlegungen, die er auf der Basis philologischer und physiologischer Theorien seiner Zeit angestellt hatte, fanden hingegen kaum Beachtung. Ähnlich verhielt es sich mit seinen Beiträgen zur Religionswissenschaft, die der Luther-Forschung zugerechnet wurden.
Dabei hat Warburg mit seinen Untersuchungen zu Florentiner Kaufleuten und Bankiers auch eine eigene Theorie der Säkularisierung formuliert. Konzepte wie das »Nachleben der Antike«, methodische Interventionen wie diejenige der »Pathosformel« und Denkbilder wie das von der Antike als »Doppelherme von Apollo und Dionysos« behaupten Gleichzeitigkeit und Vitalität unterschiedlicher religions- und affektgeschichtlicher Traditionen. Nutzte Warburg seine Forschungen seinerzeit auch als Sensoren der eigenen Epoche, so versucht der Workshop, ihr aktuelles Erkenntnispotential auszuloten.

Siehe auch:

Event for ZfL semester theme: Vom Nachleben der Religion(en) im Wintersemester 2011/2012