Politik der Mystik. Anarchismus, Religion und intellektuelle Rhetorik in der Zwischenkriegszeit
Programm
Eine Veranstaltung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich
Organisation und Konzeption:
Andreas Kilcher (Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft an der ETH Zürich)
Daniel Weidner (ZfL und Gastprofessor für Wissenschaft und Judentum an der ETH Zürich im Herbstesemester 2015)
Donnerstag, 01.10.2015
Ort: ETH Zürich, IFW A 32.1, Haldeneggsteig
17.00
- Andreas Kilcher, Daniel Weidner: Begrüßung
- Yosef Schwartz (Tel Aviv): The Politicization of the Mystical. Some Historiographical Consideration
18.00–19.00
- Daniel Weidner: Apolitik, Antipolitik, Metapolitik. Überlegungen zur Soziologischen Mystik um 1900
19.15
- Andreas Kilcher: Radikalismus. Manifestation des Politischen beim jungen Scholem
Freitag, 02.10.2015
Ort: ETH Zürich, RZ F 21, Clausiusstr. 59
10.00
- Joachim Willems (HU Berlin): Gustav Landauer: »nichts töten als sich selbst in dem mystischen Tod« – Individuelles Einswerden mit der Welt als Voraussetzung für Anarchie
11.00–12.00
- Stefano Marchesoni (Trento): »Nichts ist fertig«. Ernst Blochs expressionistische »Metaphysik der Innerlichkeit« in Geist der Utopie
13.00
- Eckhard Fürlus (UdK Berlin): Von Dada zum Pneuma – Grundriss einer unsichtbaren Kirche der Wissenschaften
14.00–15.00
- Gabriele Guerra (Berlin): Hugo Balls »Byzantinisches Christentum« (1923). Theologisch-politisches Plädoyer für eine katholische Gegenkultur in der Weimarer Zeit
15.30
- Nitzan Lebovic (Bethlehem/USA): The Radical Temporality of the Mystical Image in Jewish Thought
16.30
- Luca di Blasi (Universität Bern): Heideggers »Philosophische Grundlagen der mittelalterlichen Mystik«
In den ersten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts wird die Mystik zu einer wichtigen Faszinationsfigur, an die sich auch Phantasien einer utopischen Gemeinschaft oder einer radikalen Erneuerung knüpfen. Der Workshop untersucht diese Politik der Mystik in ihren verschiedenen Ausprägungen: ihre Gesellschaftsentwürfe und ihre Politische Theologie, ihre ästhetische Praktiken und ihre Kulturkritik, ihre Rhetoriken und ihre historischen Konstruktionen.