Begleitprogramm zum Heft 28 der Trajekte
20.05.2014 · 19.00 Uhr

»Spazieren in Berlin«. Claude Haas im Gespräch mit Peter Moses-Krause, Herausgeber der Schriften von Franz Hessel

Ort: Restaurant & Craft-Stube »Das Meisterstück«, Hausvogteiplatz 3, 10117 Berlin

Programm

Der Schriftsteller und Feuilletonist Franz Hessel (1880–1941) hat in seinen Prosaminiaturen Spazieren in Berlin von 1929 auch das Zeitungsviertel erkundet, dessen Zentrum die Jerusalemer Straße bildete. Hessel war davon überzeugt, dass der Stadtbegeher der 1920er Jahre »die Schönheit von Berlin lieben lernen« müsse. Seine Aufzeichnungen lassen sich als einen Versuch betrachten, die Modernität der Metropole – wie sie sich auch im Zeitungsviertel darstellt – mit Vorstellungen von Harmonie und Schönheit zu versöhnen, ohne einem dumpfen Traditionalismus anheimzufallen. Über die Suggestivität und die Spannungen seiner Prosa unterhält sich Claude Haas mit Hessels Verleger Peter Moses-Krause (Das Arsenal).

Vor und nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, die Ausstellung Jerusalemer Straße, Berlin Mitte. Fotografien von Amélie Losier zu besuchen.
 

Begleitprogramm zum Heft 28 der Trajekte, »Jerusalemer Straße, Berlin Mitte«
Programmflyer.pdf

»Dieses Heft der Trajekte steht in einem engen Verhältnis zum Ort des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung – seiner ganz konkreten, räumlichen Unterbringung im Mosse-Zentrum in Berlin-Mitte. Gleich ums Eck unseres Hauseingangs in der Schützenstraße 18 trifft man auf die Jerusalemer Straße. Diese Straße mit ihrem so assoziationsreichen Namen ist hier auf irritierende Weise einfach zu Ende. In keiner Richtung findet sie eine erkennbare Fortsetzung, jedenfalls nicht auf den ersten Blick. Damit wird sie zu einer Angelegenheit für den zweiten Blick, genauer gesagt für ein ganzes Spektrum nachfolgender Blicke.
Als kulturwissenschaftliches Forschungsinstitut haben wir uns des Rätsels Jerusalemer Straße angenommen. Pro domo – vor dem Haus, mit dem Rücken zur eigenen Haustür – haben sich unsere Autorinnen und Autoren auf die Suche gemacht und sind dabei auf vielfache Weise fündig geworden. Architektur und Stadtplanung, Verlags- und Zeitungswesen, Musik, Mode und Ökonomie: Sie alle tragen zur Kulturgeschichte dieser Straße bei, deren mehrfach veränderter Verlauf ein topographisches Abbild der historischen Brüche vor allem des 20. Jahrhunderts zu sein scheint. Es lohnt sich also, die Jerusalemer Straße abzuschreiten...« (Auszug aus dem Editorial von Stefan Willer zum Trajekte-Heft Nr. 28/2014)

Trajekte 28
Jerusalemer Straße, Berlin Mitte

Berlin 2014
65 Seiten
ISBN: 1616-3036

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