Tatjana Petzer: Geheimlehren um 1900. Okkultes Wissen aus dem Osten Europas
Vortrag im Rahmen der Ausstellung Geheimnis. Ein gesellschaftliches Phänomen (12.10.2018–10.03.2019) des Museums für Kommunikation Berlin.
Mit der Herausbildung der Wissenschaft, die zur Entschlüsselung der Geheimnisse von Mensch und Natur angetreten war, entstand auch die Geheimwissenschaft, die Esoterik. Sie ist dem wissenschaftlich (noch) Unerklärbaren, den ›ungeschriebenen Lehren‹ (Plato) und spirituellen Praktiken zur Erzielung von ›höherem‹ Wissen verpflichtet. Als Reaktion auf den Rationalismus und Materialismus der westlichen Zivilisation wurden seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert esoterische Lehren populär, die ihren Ursprung in Osteuropa nahmen. Der Vortrag stellt mit Helena P. Blavatsky (1831–1891), Petar K. Danov (1864–1944) und Georges I. Gurdjieff (ca. 1866–1949) drei führende Stimmen der modernen Esoterik vor und erzählt die Erfolgsgeschichte eines synkretistischen Wissensparadigmas, das auf neuen Verbindungen zwischen Wissenschaft, Religion und Philosophie basierte und eine integrale Lebenspraxis zu begründen suchte.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
© Nemetschek Stiftung, Foto: Julia Krüger (Ausschnitt)