Tagung
31.03.2022 – 01.04.2022

Wandlungszonen: Zeitschriften und Öffentlichkeit 1945 bis 1969

Ort: Deutsches Literaturarchiv Marbach, Schillerhöhe 8–10, 71672 Marbach am Neckar, Tagungsraum 2-3
Organisiert von Anna Kinder (DLA Marbach), Moritz Neuffer (ZfL), Barbara Picht (ZfL), Anke Jaspers (Karl-Franzens-Universität Graz), Morten Paul (August Verlag)
Kontakt: Birgit Wollgarten (DLA Marbach), forschung@dla-marbach.de

Eine Kooperation von Deutschem Literaturarchiv Marbach, dem Arbeitskreis Kulturwissenschaftliche Zeitschriftenforschung und dem ZfL, gefördert mit Mitteln der Wüstenrot Stiftung

Zeitschriften, insbesondere Kulturzeitschriften, die sich zwischen Kunst, Wissenschaft und Politik bewegen, haben bei der Gestaltung von Öffentlichkeit in Europa und darüber hinaus schon immer eine entscheidende Rolle gespielt. Von den Broschüren der Aufklärung bis hin zu den Theoriezeitschriften der 1960er Jahre und den Zines von Underground und Punk war das Journalmachen eine wichtige Kulturtechnik, die die Art und Weise, wie wir argumentieren, erzählen, schreiben und denken, stark beeinflusst hat. In einer Zeit, in der Zeitschriften und Presse erneut zum umkämpften Gegenstand werden, wird es umso wichtiger, die Frage nach der Rolle, die Zeitschriften für eine kritische Öffentlichkeit spielen (können), in den Fokus zu rücken. Ausgehend von den zahlreichen Redaktionsarchiven im DLA Marbach – neben dem Archiv der Wandlung die Archive von Zeitschriften wie Merkur, Der Ruf oder Alternative und Nachlässe von Herausgebern wie Dolf Sternberger, Joachim Moras, Hans Paeschke oder Curt Vinz – erlaubt ein Blick hinter die historischen Kulissen, Zeitschriften als Orte der Reflexion und der Zirkulation von Ideen zu begreifen.

 

Abb. oben: © Moritz Neuffer

Programm

Donnerstag, 31.3.2022


14.00
Sandra Richter (Marbach), Eva Geulen (Berlin): Begrüßung und thematische Einführung


Sektion 1:
Fachöffentlichkeit nach 1945
Moderation: Moritz Neuffer (Berlin)

14.30

  • Barbara Picht (Berlin): Fachzeitschriften und intellektuelle Öffentlichkeit am Beispiel geschichtswissenschaftlicher Zeitschriften
  • Roman Yos (Potsdam): Philosophische Fachzeitschriften – Ihre Erforschung als Baustein einer Institutionengeschichte deutschsprachiger Philosophie nach 1945


Sektion 2: Popularität und Öffentlichkeit

Moderation: Anna Kinder (Marbach)

16.30

  • Moritz Neuffer (Berlin): Dokumentarismus als Methode und Mode. Politische Kulturzeitschriften um 1960
  • Philipp Pabst (Münster): Zur Öffentlichkeit populärer Zeitschriften


19.30
Öffentliche Abendveranstaltung
Liliane Weissberg (Philadelphia) im Gespräch mit Udo Bermbach: »Ich bin Dir halt ein bißchen zu revolutionär«. Hannah Arendt und Dolf Sternberger. Der Briefwechsel 1946 bis 1975

 

Freitag, 1.4.2021


Sektion 3: Zonen der Wandlung

Moderation: Morten Paul (Berlin)

9.00

  • Gunilla Eschenbach, Rainer Bayreuther (beide Marbach): Dokumentarischer Journalismus in den Zeitschriften »Wandlung« und »Gegenwart« 1945/46
  • Jens Hacke (München): Die Gegenwart – Traditionspflege und demokratischer Neuanfang 1945–1958. Das Netzwerk der Frankfurter Zeitung in der Nachkriegspublizistik (Benno Reifenberg, Friedrich Sieburg, Dolf Sternberger u.a.)

11.00

  • Rainer M. E. Jacobi (Bonn): »Die Wandlung« – ein fernes Echo der »Kreatur«? Zum Verhältnis der Herausgeber Dolf Sternberger und Viktor von Weizsäcker
  • Jan Eike Dunkhase (Berlin): Heidelberger Wandlungen. Ein Blick ins »Forum Academicum«


Sektion 4: Zeitschriften in Ost und West

Moderation: Petra Boden (Berlin)

14.30

  • Paweł Zajas (Poznań): Zeitschriften und literarische Zirkulation. Merkur und Osteuropa
  • Aleš Urválek (Brno): Zwischen Epochen, Generationen und Ideologien. Joachim Moras, ein Akteur aus der zweiten Reihe