»Vor-Sicht! Vor-Sorge! – Über das Wissen, Gestalten und Verhindern von Zukünften«
Radiobeitrag mit Stefan Willer und Martin Treml

Radiosendung u.a. mit Stefan Willer und Martin Treml (beide ZfL), in: Die KulturWelle vom 15.04.2015 (60:00 min)

»Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden. Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollten«, sagte einmal der Künstler Joseph Beuys. Die Zukunft ist demnach radikal unbestimmt, das heißt menschliche Verhandlungsmasse, egal ob sie von Gott, einem Schicksal oder anderen Prognoseverfahren erzeugt wird. Sie ist immer schon eine Erfindung. Diese Erfindung aber müssten wir selbst immer wieder neu vornehmen und dem Herannahen einer ungewollten Zukunft prä-ventiv zuvorkommen – was nur möglich wird, indem wir den Blick in den Möglichkeitsraum der Zukunft wagen und uns vorstellen, was möglicherweise kommen könnte.

Mit diesem Möglichkeitsraum – der lange Zeit vorbestimmter Raum war – wollen wir uns in der aktuellen Ausgabe der Kulturwelle befassen, sowie mit verschiedenen Zugriffen darauf, in Geschichte wie Gegenwart. Neela Janssen erforscht dafür in ihrem Feature aktuelle Techniken der Pränataldiagnostik und sucht nach Parallelen in vormodernen Techniken der Vorhersage. Darüber hinaus werden wir uns mit der Wiener Literaturwissenschaftlerin Eva Horn über das moderne Verhältnis zur Zukunft als Katastrophe unterhalten und mit dem Berliner Kulturwissenschaftler Stefan Willer über vergangene Zukunftsmodelle das aktuelle Sicherheitsdenken sowie Chancen und Risiken gegenwärtiger Präventionstechniken sprechen. Schließlich wollen wir selbst einen Blick in die Zukunft wagen und uns fragen: Wohin entwickelt sich das Zukunftswissen?

Die KulturWelle ist ein Magazin der studentischen Redaktion am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin.

Sendung anhören

Audio: © Die KulturWelle

Das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung hat sich in jedem Fall um die Beachtung der Urheberrechte von Personen und an den verwendeten Materialien bemüht. Im Zweifelsfall kontaktieren Sie bitte die Webredaktion des ZfL.