Glas. Materielle Kultur zwischen Zeigen und Verbergen
Programm
Eine Kooperationsveranstaltung von:
Donnerstag, 10.12.2015
13.00
Margarete Vöhringer (ZfL), Christof Windgätter (btk): Begrüßung und Einführung
Ambivalenzen
Moderation: Christof Windgätter
13.30
Juliane Sauer (FU Berlin): Glas als Bewahrer des Geheimnisses
14.15–15.00
Vera-Simone Schulz (KHI Florenz): Transmaterialität und Kunst der Täuschung in Herstellung und Umgang mit Glas
Elemente
Moderation: Margarete Vöhringer
15.30
Simon Werrett (UC London): Enlightened Icons. Lomonosov’s Mosaics Factory and the Uses of Chemistry
16.15
Stefan Laube (HU Berlin): Opake Transparenz. Materielle und metaphorische Dimensionen des Glases in der frühneuzeitlichen Alchemie
17.00
Michael Burger (Uni Freiburg): »Edel strahlt das Werk«. Zur Materialität mittelalterlicher Glasfenster
Freitag, 11.12.2015
Projektionen
Moderation: Christof Windgätter
9.30
Florian Huber (Uni Lüneburg): Gläserne Grenzen der Einbildungskraft
10.15–11.00
Dennis Göttel, Florian Krautkrämer (Uni Lüneburg/HBK Braunschweig): Die Glasscheibe als kinoepistemisches Objekt
High-Tech
Moderation: Stefan Günzel (btk Berlin)
11.30
Christian Diller (HU Berlin): Getting in Touch. Kapitalisierungseffekte durch das Berühren der Virtuellen Welt am Beispiel des Touchscreens
12.15–13.00
Moritz Queisner (HU Berlin): Through the Looking-Glass. Zum prekären Verhältnis von Transparenz und Opazität bei Head-Mounted Displays
Konstruktionen
Moderation: Jana August (ZfL)
14.00
Elena Fabietti (JHU Baltimore): Breakable Bodies. The Early Modern Men of Glass
14.45
Christina Wessely (Uni Lüneburg): Glaspraxis und Umwelttheorie. Zur materiellen Kultur der Meeresbiologie um 1900
15.30–16.15
Kijan Espahangizi (ETH Zürich): Vom Topos zum Oikos. Glas als epistemische Eingrenzung in der Geschichte moderner Laborforschung
Literaturen
Moderation: Margarete Vöhringer
16.45
Benedikt Wintgens (KGParl Berlin): Glas und Stahl und Schrebergarten. Wolfgang Koeppens Roman Das Treibhaus als Satire der deutschen Parlaments- und Nachkriegsarchitektur
17.30
Katharina Walter (HU Berlin): Buchstäbliche Unschärfen. Robert Massins typo-optische Experimente für Ionescos La Cantatrice chauve
Samstag, 12.12.2015
Kanäle
Moderation: Markus Krajewski (Uni Basel)
10.00–10.45
Stefan Höltgen (HU Berlin): Hertz aus Glas. Siliziumbasierte Halbleiter in den Medien
11.15
Heidi Liedke (Uni Freiburg): »Auto-Enhance On«. Raumreduktion durch Claude-Glas und Instagram
12.00
Rebecca Wolf (MPIWG Berlin): Klingendes Glas. Ein Material und seine Metaphern
ca. 13.00
Ende der Konferenz mit Apéro
Glas ist ein exemplarisches Material, wenn es darum geht, Sichtbarkeit zu erzeugen. Brillengläser, Fenster, Spiegel, Lupen und Computerscreens gehören zu unserer alltäglichen oder beruflichen Welt: Sie eröffnen Blicke, vergrößern Gegenstände und reflektieren Erkenntnisse. Paradoxerweise aber werden diese Gläser in dem Moment, in dem sie sichtbar machen, selbst unsichtbar. Sie sind, so ließe sich mit Roland Barthes vermuten, daran beteiligt, dass wir unser Sehen für ein natürliches Vermögen halten, obwohl es doch oft durch künstliche Materialien ermöglicht wird. Was und wie also sehen wir, wenn wir durch, mit oder auf Glas schauen?
Abb. oben: Quecksilberdampf-Glasgleichrichter, Quelle: Wikimedia