Synergietalks 14: »Wurmloch« und »Dunkle Energie«. Fiktive Entitäten und ihr exploratives Potential für die Theoretische Physik
Program
Vortrag von Aura Heydenreich (Erlangen)
Welcher diskursiver Praktiken bedienen sich Theoretische Physik und Astrophysik, um die Beschaffenheit von »Wurmlöchern« und »Dunkler Energie« zu konzeptionalisieren? Diese werden als »fiktive Entitäten« bzw. »diskursive Leerstellen« verstanden, denen die Funktion zukommt, zukünftige Forschungsfelder zu organisieren. Fokussiert wird zum einen die Zusammenarbeit zwischen Carl Sagan, Autor des Romans Contact (1988) und Kip Thorne, ehemaliger Inhaber der Feynman Professur für theoretische Physik am California Institute of Technology sowie Autor wegweisender Schriften zur Allgemeinen Relativitätstheorie, die sich auch mit »Wormholes« und Zeitreisen beschäftigen. Zum anderen wird die Arbeit der Nobelpreisträger für Physik Saul Perlmutter und Adam G. Riess zur Konzeptualisierung einer weiteren fiktiven Entität, »Dark Energy«, betrachtet.
Die Literaturwissenschaftlerin Aura Heydenreich ist Mitbegründerin von ELINAS, dem Erlangener Forschungszentrum für Literatur- und Naturwissenschaft, ein Projekt im Rahmen der Emergine-Fields-Initiative an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Lektüre:
- Written in the Stars. Information for the Public [about the Nobel Prize in Physics 2011], ed. by Kungliga Vetenskapsakademien Sverige [The Royal Swedish Academy of Sciences] on Nobelprize.org
- Textauszug aus: Carl Sagan: Contact. New York/London/Toronto/Sydney: Pocket Books, p.327-349