Transcultural Conceptual History Between Asia and Europe. Potentials, Problems, Research Fields
Program
Friday, 7 June 2013
14.15 Welcome
14.30
Takahiro Nakajima (Tokyo University): How Can East Asia Consider Science and Religion as the Universal Concept?
16.00
Ernst Müller (ZfL): Current Projects and Publications Aiming at an Interdisciplinary Conceptual History at the Center for Literary and Cultural Research Berlin
16.30
Jung-A. Wang (Hallym University, Chuncheon): Korean Conceptual History Research (via Skype)
17.00
Discussion: Comparison between the East Asian Basic Concepts Programme at Hallym University and the Center for Literary and Cultural Research Berlin
Saturday, 8 June 2013
9.30
Guosheng Wu (Beijing University): A Study in Scientism in modern China
10.30
Georg Toepfer (ZfL:) Methods and Problems of the Conceptual History of Basic Scientific Concepts
11.30
Tobias Cheung (Max-Planck-Institute for the History of Science Berlin): Some Perspectives on Life Sciences Orientated Research Schemes between East and West
12.00
Final Discussion: Cooperations, Projects, Fundings
Ziel des Workshops ist es, exemplarisch Potentiale, Problemstellungen und Forschungsfelder des Ansatzes einer kulturübergreifenden Begriffsgeschichte zwischen Asien und Europa zu diskutieren. Während des Workshops werden nicht nur neue inhaltliche Perspektiven begriffsgeschichtlicher Forschung erschlossen, sondern auch eine mögliche Eurozentrik tradierter begriffsgeschichtlicher Methoden mit Besonderheiten der fernöstlichen Sprachkulturen und des Wissenstransfers zwischen heterogenen Kulturen konfrontiert. Insbesondere am Beispiel des Schlüsselbegriffs »Leben« lässt sich zeigen, dass es im ostasiatischen Raum zu spezifischen Problemkonstellationen des Begriffstransfers, der Übersetzung und der Lemmatisierung gekommen ist. Konfuzianistisch geprägte Lebensbegriffe, die in Kosmologien, Ethik und Medizin zwischen China, Korea und Japan bis in das neunzehnte Jahrhundert hinein in einem relativ homogenen Beziehungsgeflecht zirkulierten, wurden durch den zunehmenden Einfluss der europäischen, insbesondere auch deutschen Wissenschaftssprache der Anatomie, Physiologie und Evolution aus ihren tradierten Ordnungsmustern gedrängt. Für zentrale Begriffe und Differenzen, die sich im europäischen Raum entwickelt hatten, wie für den Begriff des Organismus oder die Differenz zwischen Lebendigem und Unlebendigen, gab es oft keine oder nur unscharf ausgewiesene diskursive Positionen.
Folgende Fragen sind für den Workshop zentral:
1) Wie lässt sich eine europäisch tradierte Begriffsgeschichte auf den asiatischen Raum übertragen?
2) In welchem Ausmaß besteht bereits ein begriffsgeschichtlicher Diskurs in Ostasien?
3) Welche Transformationen, Schnittflächen, Begriffsübertragungen und metaphorischen Felder charakterisieren den »Lebens«-Begriff in China, Japan und Korea?
4) Inwiefern könnte eine systematisch entwickelte kulturvergleichende Begriffsgeschichte den Dialog sowohl zwischen China, Japan und Korea als auch zwischen Europa und Asien unterstützen und fortentwickeln?