Politische Narrative und Inszenierungen in der russischen Gegenwartsliteratur

Die Arbeit beschäftigt sich anhand aktuellen Materials aus verschiedenen literarischen Genres mit der Frage, was konkret ›Politisierung‹ von Literatur bedeuten kann. Das Erkenntnisinteresse bewegt sich im Spannungsfeld von Kulturgeschichte und allgemeiner Theorie gesellschaftlicher Praxis. Welche Funktion haben literarische Utopien im gegenwärtigen Russland vor dem Hintergrund ihrer Gattungsgeschichte? Welche Funktion erfüllen verschwörungstheoretische Sujets in literarischen Werken, und welche Schlüsse erlaubt umgekehrt die literarische Imagination hinsichtlich der politischen Kultur (der Moderne oder Russlands im Besonderen)? Die Frage nach den ›Inszenierungen‹ ist gerichtet auf Strategien von Autoren, in der Beteiligung am literarischen und politischen Leben, aber auch in der Literarisierung ihrer Person und Fiktionalisierung ihrer Biographie, ästhetisch-politische Projekte zu realisieren.

 

ZfL-Promotionsstipendium 2008–2011
Leitung: Matthias Meindl

Publikationen

Matthias Meindl

Reiner Aktivismus?
Politisierung von Literatur und Kunst im postsowjetischen Russland

Das östliche Europa: Kunst- und Kulturgeschichte Bd. 6
Böhlau Verlag, Köln, Weimar 2018, 656 Seiten
ISBN 978-3-412-50382-6

Matthias Meindl

  • Der Kunst-Aktivismus und seine Kritik, in: Christine Gölz, Alfrun Kliems (Hg.): Spielplätze der Verweigerung. Gegenkulturen im östlichen Europa nach 1956. Köln: Böhlau 2014, 465–492
  • Maschinengewehre und ein Wettbewerb der Revolutionsprojekte: Der Prozess gegen Ėduard Limonov, in: Slavica tergestina 13 (2011), 42–80

Medienecho

11.05.2020
Reiner Aktivismus? Politisierung von Literatur und Kunst im postsowjetischen Russland

Rezension von Klavdia Smola, in: Slavic Review 79.1 (2020), 244–245