Adornos Lächeln
Das »Glück am Ästhetischen« in seinen literatur- und kulturtheoretischen Essays

Studien zur deutschen Literatur Bd. 222
De Gruyter, Berlin 2020, 422 Seiten
ISBN 978-3-11-065153-9 (Print), 978-3-11-065717-3 (E-Book PDF), 978-3-11-065778-4 (E-Book EPUB)

Adornos Arbeiten kreisen beständig um die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit eines besseren und gerechteren Lebens. Nimmt man das Glück als Ausgangspunkt von Adornos Denken ernst, so kommt der Kunst die Bedeutung zu, eine andere, gelungenere Welt aufscheinen zu lassen. Ausgehend von dieser Beobachtung untersucht die Autorin, wie Kunstwerke nach Adorno beschaffen sein müssen, um ein Glücksversprechen artikulieren zu können. Sie verbindet diese Frage der Produktion von Kunst mit einer rezeptionsästhetischen Perspektive, die das Glück der ästhetischen Erfahrung selbst in den Blick nimmt.
Gerade in Adornos literatur- und kulturtheoretischen Essays, u.a. zu Beckett, Kafka, Hölderlin, Helms und Goethe, aber auch zur Heiterkeit der Kunst und zum Kitsch, finden sich Elemente einer Theorie des Glücks, so ihre These, die entscheidende Bedeutung für Adornos gesamtes Denken haben. Durch die historische Kontextualisierung seiner Essays rückt Groß das »Glück am Ästhetischen« in Adornos Werk ins Zentrum und zeigt, dass für ihn das Gelingen von Kunst einzig davon abhängt, ob ihr glücksversprechende Potentiale innewohnen.

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»Der Band ist angelegt auf eine vollumfängliche Revision des adornoschen Glücks-Motivs und erfüllt diesen Anspruch: Die Untersuchung ist erschöpfend und greift ins Verständnis sowohl marginaler wie zentraler Aspekte der ästhetischen und kulturkritischen Theoreme Adornos ein, wennglich das Glück keine eigene Sinnkategorie wird (und nicht werden soll) und eine ›Theorie des Glücks‹ entsprechend schwierig bleibt«.
Lars André Amann, Zeitschrift für Kulturphilosophie 16.1 (2022)
 
»In ihrer eingehenden Analyse – die sich auch ausführlich mit dem ›Lyrik-Verbot‹ Adornos und seinen vielfältigen Lesarten auf erkenntnisfördernde Weise auseinandersetzt – pocht [Pola Groß] auf einen stets miteingeschriebenen ›Möglichkeitssinn‹ (im Sinne Robert Musils), der die Vorstellung eines utopischen, eines richtigen Lebens im Richtigen vielleicht nicht konkret auszeichnet (und dem Bilderverbot damit treu bleibt), ihn aber nie aufgibt.«
Kristina Pleinert, Scientia Poetica 25.1 (2021)
 
»[Pola Groß] leistet in ihrem Buch wahrlich Grundlagenarbeit und füllt eine Leerstelle der Forschung, wo man eine solch umfassende Studie zu Adornos ästhetischen Arbeiten bisher vergeblich suchte.«
Matthias Kandziora, Arcadia 56.1 (2021)
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Bücher im Gespräch
Episode 8: Adorno und das Glück

Im Podcast des ZfL spricht Pola Groß mit Falko Schmieder über ihr Buch.

Medienecho

20.06.2022
Verheißende Kritik. Entfaltung der Implikation des Glücks in Adornos Philosophie des Ästhetischen

Rezension von Lars André Amann, in: Zeitschrift für Kulturphilosophie 16.1 (2022), 165–168

10.12.2021
Adornos Lächeln. Das »Glück am Ästhetischen« in seinen literatur- und kulturtheoretischen Essays

Rezension von Kristina Pleinert, in: Scientia Poetica 25.1 (2021), 489–492

12.06.2021
Adornos Lächeln. Das »Glück am Ästhetischen« in seinen literatur- und kulturtheoretischen Essays

Rezension von Matthias Kandziora, in: Arcadia 56.1 (2021), 141–147