Disziplinierung der Pflanzen
Bildvorlagen zwischen Ästhetik und Zweck
Die Pflanze hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Konjunktur als Ideengeberin für die künstlerische Form. In Kunsthochschulen und im Kunstgewerbe kursierten Vorlagenwerke, deren kulturelle Bedeutung innerhalb des Reservoirs der Bilder bislang wenig erforscht wurde. Das Buch liefert einen Beitrag zur Theorie und Geschichte vegetabiler Bildvorlagen und stellt sie erstmals in einen größeren kulturhistorischen Zusammenhang. Das Bild der Pflanze entfaltet sich dabei am Kreuzungspunkt von Botanik und Ästhetik. In den Fokus geraten zudem Vorstellungen von kultureller Erneuerung, die mit dem steten Rhythmus des Keimens, Wachsens und Blühens der Pflanze verbunden sind, wie auch die politische Instrumentalisierung der Flora in Kategorien des Heimischen und Nationalen. Bis in die Gegenwart hinein lassen sich die ästhetischen und wissenschaftlichen, die politischen und technischen Disziplinierungen pflanzlichen Lebens nachzeichnen.
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