Judith Elisabeth Weiss

Disziplinierung der Pflanzen
Bildvorlagen zwischen Ästhetik und Zweck

Deutscher Kunstverlag, Berlin 2020, 232 Seiten
ISBN 978-3-422-98293-2

Die Pflanze hatte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Konjunktur als Ideengeberin für die künstlerische Form. In Kunsthochschulen und im Kunstgewerbe kursierten Vorlagenwerke, deren kulturelle Bedeutung innerhalb des Reservoirs der Bilder bislang wenig erforscht wurde. Das Buch liefert einen Beitrag zur Theorie und Geschichte vegetabiler Bildvorlagen und stellt sie erstmals in einen größeren kulturhistorischen Zusammenhang. Das Bild der Pflanze entfaltet sich dabei am Kreuzungspunkt von Botanik und Ästhetik. In den Fokus geraten zudem Vorstellungen von kultureller Erneuerung, die mit dem steten Rhythmus des Keimens, Wachsens und Blühens der Pflanze verbunden sind, wie auch die politische Instrumentalisierung der Flora in Kategorien des Heimischen und Nationalen. Bis in die Gegenwart hinein lassen sich die ästhetischen und wissenschaftlichen, die politischen und technischen Disziplinierungen pflanzlichen Lebens nachzeichnen.

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»Die Deutung der Naturbilder als symbolische Formen, welche die ›ästhetischen und wissenschaftlichen, politischenund technischen Disziplinierungen pflanzlichen Lebens offenbaren‹, führt bei Weiss zu einer ebenso buntscheckigen wie anregenden Geschichte dessen, was Bilder aus Pflanzen im Lauf der letzten zwei Jahrhunderte gemacht haben.«
Bernd Stiegler, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.01.2021
 

Medienecho

23.01.2021
Bilder ohne Eigenschaften

Sammelrezension von Bernd Stiegler, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 19 (23.1.2021)

15.01.2021
Von Pflanzen und Menschen

Rezension von Arnika Peselmann, in: Rheinisch-Westfälische Zeitschrift für Volkskunde 64/65 (2019/2020), 160–163