Warlam Schalamow: Durch den Schnee. Erzählungen aus Kolyma 1

Werkausgabe Bd. 1
Verlag Matthes & Seitz, Berlin 2007, 342 Seiten
ISBN 978-3-88221-600-4

Aus dem Russischen von Gabriele Leupold. Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Franziska Thun-Hohenstein.

Schalamows Erzählungen gehören zu den herausragendsten Leistungen der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Der Autor geht darin einer Schlüsselfrage unserer Gegenwart nach: Wie können Menschen, die über Jahrhunderte in der Tradition des Humanismus erzogen wurden, Auschwitz, Kolyma hervorbringen? Schalamow zieht die Leser der Erzählungen aus Kolyma, deren erster Zyklus in diesem Buch versammelt ist, in die Gegenwart des Lageralltags hinein, ohne Hoffnung auf einen Ausweg:
»Viele Kameraden sind gestorben. Aber etwas, das stärker ist als der Tod, ließ ihn nicht sterben. Liebe? Erbitterung? Nein. Der Mensch lebt aus denselben Gründen, aus denen ein Baum, ein Stein, ein Hund lebt.«

 

Warlam-Schalamow-Werkausgabe

Band 1: Durch den Schnee. Erzählungen aus Kolyma 1 (2007)
Band 2: Linkes Ufer. Erzählungen aus Kolyma 2 (2008)
Band 3: Künstler der Schaufel. Erzählungen aus Kolyma 3 (2010)
Band 4: Die Auferweckung der Lärche. Erzählungen aus Kolyma 4 (2011)
Band 5: Das vierte Wologda. Erinnerungen (2013)
Band 6: Wischera. Antiroman (2016)
Band 7: Über die Kolyma. Erinnerungen (2018)

Medienecho

23.11.2009
Was vom Menschen übrig bleibt

Auch Warlam Schalamows Erzählungen beweisen nicht das Ende des Humanums. Rezension von Fabian Kettner, in literaturkritik.de vom 23.11.2009

20.10.2009
Zwei Dutzend Worte

Kälte, Hunger, Gewalt: Warlam Schalamows Lagererzählungen aus Sibirien führen in eine Welt, die sich jenseits menschlicher Vorstellungskraft befindet, Rezension von Reinhard Lauer, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20.10.2009

18.07.2009
Wie Pluto, der im Ural aus der Hölle entsteigt

Rezension von Steffen Höhne, in: Thüringer Landeszeitung vom 18.7.2009, 4

15.07.2009
Nachdenken über die Todeszone

Rezension von Jürgen Verdofsky, in: Frankfurter Rundschau vom 15.7.2009

25.10.2008
»Der Mensch jedoch lebt«

Wie ist ein Leben nach dem Gulag möglich, wo Humanität und Kultiviertheit unter den Eindrücken der Barbarei ihre Relevanz verlieren, ohne den ständigen Zweifel an der menschlichen Zivilisation? Dies ist die große Frage, die Warlam Schalamows »Erzählungen aus Kolyma« zugrunde liegt. Rezension von Thomas Hummitzsch, in: Glanz und Elend, Magazin für Literatur und Zeitkritik vom 25.10.2008

13.10.2008
Jenseits von Gut und Böse

Rezension von Ulrich M. Schmid, in: Neue Zürcher Zeitung vom 13.10.2008