Herbert Kopp-Oberstebrink, Hannah Markus, Martin Treml, Sigrid Weigel (Hg.)
Unter Mitarbeit von Theresia Heuer

Gershom Scholem: Poetica
Schriften zur Literatur, Übersetzungen, Gedichte

Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag, Berlin 2019, 783 Seiten
ISBN 978-3-633-54292-5

Gershom Scholems Name steht über die Fachgrenzen der Jüdischen Studien hinaus für die Geschichte der jüdischen Mystik und des jüdischen Messianismus. Weniger bekannt ist, dass er zeitlebens intensiv mit Dichtungen und Übersetzungen sowie mit philologischen sprachtheoretischen Fragen befasst war. Die Edition zeigt diese literarische Seite des bekannten Religionswissenschaftlers. Sie gibt erstmals umfassend und systematisch Einblick in die Arbeit des Literaten und Übersetzers, des Intellektuellen und Kritikers, indem sie Scholems Poetica in sechs Abteilungen versammelt und die einzelnen Texte ausführlich kommentiert.
Gerschom Scholem erscheint hier als engagierter Intellektueller Israels, der sich in zeitgenössische Debatten um Autoren im Lande und um solche in der Diaspora einschaltete und intervenierte, so analytisch wie aufgeregt.

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»Mit diesem Band ist die (Wieder-)Entdeckung des ›literarischen Scholem‹, die sich seit 1992 (Berliner Tagung) und 1996 (Potsdam zum 100. Geburtstag Scholems) abzeichnete und durch die Veröffentlichung seiner Tagebücher (1995 und 2000) beschleunigt wurde, definitiv gelungen und zugänglich.«
Bernd Feininger, Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext 1–2 (2020)
 
»Poetica, so wird man nach der Lektüre sagen müssen, ist ein eigener Erdteil in der Welt Scholems. Einer, der bislang halb unter Wasser lag und jetzt seine volle Schönheit entfalten kann. Mit dem Band ist den Herausgebern zudem eine Verlebendigung dieses großen Gelehrten gelungen, die man gar nicht mehr zu erhoffen wagte.«
Thomas Meyer, ZEIT vom 21.08.2019
 
»Weil man darüber in Deutschland gemeinhin erstaunlich wenig weiß, eröffnet die Poetica eine andere Seite der Aufarbeitung des Holocaust, nämlich nicht nur Einblick in das Geschehene, sondern in das jüdische Leben und Denken, das zerstört oder vertrieben wurde, in das, was daher jetzt in diesem Lande fehlt.«
Hans-Martin Schönherr-Mann, Büchermarkt im Deutschlandfunk vom 24.03.2019

 

Medienecho

01.02.2020
Scholem, Gershom (2019): Poetica. Schriften zur Literatur, Übersetzungen, Gedichte

Rezension von Bernd Feininger, in: Zeitschrift für christlich-jüdische Begegnung im Kontext 1–2 (2020), 142–144

02.01.2020
Gershom Scholem. Poetica. Schriften zur Literatur, Übersetzungen, Gedichte

Rezension von Cord-Friedrich Berghahn, in: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXX (2020), 247–252

21.08.2019
Gershom Scholem: Ein sehr strenger Luftikus

Ein Sammelband zeigt den großen jüdischen Religionshistoriker Gershom Scholem auch als sprühenden Dichter und Übersetzer.
Rezension von Thomas Meyer, in: DIE ZEIT Nr. 35/2019, 21.08.2019

29.05.2019
Das deutsch-jüdische Gespräch, eine Illusion? Gershom Scholem rang sein Leben lang darum, verkörperte es: die »Poetic« vorzüglich kommentiert

Rezension von Wolfgang Matz, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.05.2019

24.03.2019
Zurück zur Sprache der Bibel. Gershom Scholem: »Poetica«

Radiorezension von Hans-Martin Schönherr-Mann, in: Deutschlandfunk, Sendung Büchermarkt vom 24.03.2019

15.03.2019
Der Mann, der sich in eine Bibliothek verliebte. Poetica

Rezension von Eberhard Geisler, in: Frankfurter Rundschau vom 15.03.2019