Rückzug
Geschichten eines Tabus

Carl Hanser Verlag, München 2019, 112 Seiten
ISBN 978-3-446-26228-7

Ist der Westen auf dem Rückzug? Eine Niederlage ist tragisch, ein Rückzug jedoch beschämend: Wolfgang Schivelbusch untersucht ein Tabu.
Dass es immer vorwärtsgeht, gehört zu den Überzeugungen der Moderne: Der Rückzug ist nicht vorgesehen. Und doch befindet sich der Westen – seit dem Ende der Kolonialreiche und dem Aufstieg Chinas – auf dem Rückzug. Aber er meidet dieses Wort. Lieber spricht man von einer »Exit-Strategie« oder von der »Globalisierung«, wenn von militärischen Niederlagen oder dem Verlust der Hegemonie auf den Weltmärkten die Rede ist. Wolfgang Schivelbusch zeigt an fünf Beispielen von der Französischen Revolution bis zum Vietnamkrieg, wie der Tabubruch des Rückzugs in unterschiedlichen Situationen gerechtfertigt wurde – und entdeckt verstörende Parallelen zu unserer Gegenwart.

Wolfgang Schivelbusch ist Senior Fellow des ZfL.

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»Was Schivelbusch über die Verbindung von Enthusiasmus und massenhafter Disziplin schreibt, die in den 1790er Jahren in Europa zu einer neuen Form des Krieges führte, gehört zu den Glanzpunkten des Buches. Er zeigt, was es bedeutete, wenn Generäle, die das ›Kriegshandwerk‹ im Ancien Régime gelernt hatten, mit den Anforderung einer neuartigen Kriegführung konfrontiert wurden.«
Jürgen Osterhammel, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.03.2019

 

Medienecho

20.08.2019
Auch der Rückzug ist eine Kunst

Siege und Helden, darüber redet jedes Land gerne. Militärische Rückzüge dagegen werden eher verschwiegen – dabei gäbe es gerade über sie sehr viel zu sagen. Das zeigt eine kleine Skizze des Historikers Wolfgang Schivelbusch. Rezension von Rolf Tanner, in: Neue Zürcher Zeitung vom 20.08.2019

07.05.2019
Ein kulturhistorischer Blick auf den Rückzug

Rezension von Martin Halter, in: Badische Zeitung vom 07.05.2019

08.04.2019
Vom Rückzug zur Exit-Strategie. Buch von Wolfgang Schivelbusch

Rezension von Steffen Richter, in: Der Tagesspiegel vom 08.04.2019

19.03.2019
Der Rückzug als Stiefvater aller Dinge

Rezension von Franziska Augstein, in: Süddeutsche Zeitung vom 19.03.2019

16.03.2019
Sieger wie Verlierer haben ihre Legenden

Rezension von Jürgen Osterhammel, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16.03.2019