Christina Pareigis

Susan Taubes
Eine intellektuelle Biographie

Wallstein, Göttingen 2020, 472 Seiten
ISBN 978-3-8353-3749-7 (Print); 978-3-8353-4511-9 (E-Book)

Im April 1939 betritt die elfjährige Susan Taubes nach sechstägiger Schiffspassage den Boden von New York. Hinter der Enkelin eines angesehenen Rabbiners und Tochter eines bekannten Psychoanalytikers liegt eine Kindheit in Budapest. Vor ihr ein bewegtes Leben, in dem sie keine Heimat mehr finden wird.
Ihre Studienjahre verbringt die junge Philosophin in Jerusalem, an der Sorbonne und in Harvard, ihr Leben als Schriftstellerin in Paris und New York: Orte, die den Rahmen ihrer intellektuellen und künstlerischen Arbeit, etwa zum Judentum nach dem Zweiten Weltkrieg oder der Shoah, bilden, und von denen ausgehend sich ein außergewöhnliches Netz an Begegnungen – unter anderem mit Sontag und Lévinas – spannt. Budapest aber bleibt stets der Fluchtpunkt für die immer gegenwärtige Erinnerung an die Welt des eigenen Aufwachsens und Ausgangspunkt für eine lebensgeschichtliche Aneinanderreihung von Verlusterfahrungen. Wie diese zusammen mit politischer Gewalt und ständigem Transit ihr Leben und Schreiben prägten, zeichnet diese intellektuelle Biographie der früh verstorbenen Susan Taubes nach.

Im Januar 2021 auf Platz 6, im Februar 2021 auf Platz 10 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk Kultur.

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»Es ist das große Verdienst von Christina Pareigis, die seit Jahren zu Susan Taubes forscht und publiziert, eine zu Unrecht vernachlässigte Intellektuelle aus dem Schatten der vielen sie umgebenden Persönlichkeiten heraustreten zu lassen (darunter Susan Sontag, Albert Camus, Hannah Arendt) und ihr eindrückliches Wirken und existenzielles Leiden einem größeren Publikum bekannt zu machen.«
Cornelius Mitterer, Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXII.1 (2022)
 
»Nun legt die 1970 geborene Literaturwissenschaftlerin Christina Pareigis mit Susan Taubes. Eine intellektuelle Biographie ein Buch vor, das sich trotz – oder vielleicht gerade wegen – seiner profunden religionsgeschichtlichen Exkurse streckenweise liest wie ein Psychothriller.«
Marko Martin, Jüdische Allgemeine vom 18.3.2021
 
»Pareigis beschreibt in ihrer Biografie mit großer Materialfülle ein Leben, das viel zu lange vom Schatten des Ehemanns verdeckt wurde. Man darf gespannt sein, in welche Richtungen das Nachdenken über die Philosophin und Schriftstellerin Susan Taubes in den kommenden Jahren gehen wird.«
Johanna-Charlotte Horst, Süddeutsche Zeitung vom 4.3.2021
 
»Die Biografie ist gleichzeitig auch eine Formreflexion über das Schreiben von Biografien: ›Es ist der Versuch, die ins Schreiben übersetzten Bewegungen in Teilen zu entziffem.‹«
Charlotte Szász, Die Welt vom 27.2.2021
 
»Ihre Prosa zwingt die Biographin und auch die Leser zur unablässigen Deutung. Man kommt dabei Susan Taubes nahe, wird aber nie in die Falle einer nur vermeintlich möglichen Identifikation gelockt, die heute Teil der biographischen Mode ist. Hier ist es ganz anders: Eine beeindruckende Persönlichkeit hat ihre Biographin gefunden.«
Thomas Meyer, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 7.2.2021
 
»Wenn Pareigis immer wieder auf unveröffentlichte literarische Texte und den Roman ›Divorcing‹ zurückgreift, dessen biographistische Deutung sie überzeugend anzweifelt, ist das darin begründet, dass sich Poesie und Philosophie in Taubes’ Werk in einem Schreiben verbinden, ›für das die Position der Fremden überhaupt erst Voraussetzung ist‹. Auch darin erweist es sich als gegenwärtig
Magnus Klaue, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29.1.2021
 

Veranstaltung

Gespräch beim internationalen literaturfestival berlin
17.09.2021 · 19.30 Uhr

Christina Pareigis, Sigrid Weigel: Überall im Exil: Susan Taubes

silent green Kulturquartier, Gerichtstraße 35, 13347 Berlin

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Medienecho

01.02.2022
Susan Taubes. Eine intellektuelle Biographie
Rezension von Cornelius Mitterer, in: Zeitschrift für Germanistik, Neue Folge XXXII.1 (2022), 238–239
23.03.2021
Christina Pareigis - Susan Taubes. Eine intellektuelle Biographie

Radiorezension von Hans-Peter Kunisch, in: WDR 3 Buchkritik, 23.3.2021

18.03.2021
Jenseits aller Gewissheiten

Christina Pareigis hat der Schriftstellerin Susan Taubes eine faszinierend empathische Biografie gewidmet
Rezension von Marko Martin, in: Jüdische Allgemeine, 18.3.2021

04.03.2021
Überall im Exil

Ringen um die Notwendigkeit des eigenen Daseins: Die erste Biografie der Schriftstellerin und Philosophin Susan Taubes. Rezension von Johanna-Charlotte Horst, in: Süddeutsche Zeitung, 4.3.2021

27.02.2021
Fremdheit und Methode

Susan Taubes war viel mehr als die Frau von Jacob Taubes. Jetzt erscheint die erste Biografie über die Religionsphilosophin und Schriftstellerin, die ein Kultbuch über Scheidung schrieb. Rezension von Charlotte Szász, in: Die Welt (27.2.2021), 27

11.02.2021
Die andere Susan

Christina Pareigis legt eine vor­bildliche, überaus informative Biografie über Susan Taubes vor.
Rezension von Thomas Ballhausen, in: Buchkultur 94.1 (2021), 68

07.02.2021
Wer einmal vertrieben ist, dem ist jede Rückkehr verbaut

Rezension von Thomas Meyer, in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 5 (7.2.2021), 34

29.01.2021
Im Zustand der Selbstentzweiung. Christina Pareigis über das Leben der Religionswissenschaftlerin Susan Taubes

Rezension von Magnus Klaue, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 24 (29.1.2021)

21.01.2021
Ungewöhnliche Intellektuelle und eigenwillige Autorin

Radiorezension von Carsten Hueck, in: Deutschlandfunk Kultur, Sendung Lesart, 21.1.2021

07.01.2021
Denkerin

Rezension von Hans-Peter Kunisch, in: Philosophie Magazin 56.2 (2021) (kostenpflichtig)