Filmreihe »Das Gesicht als Ereignis. Faciale Semantiken im Film«
28.06.2012 · 19.00 Uhr

Schwarze Gesichter: Guelwaar (Ousmane Sembene, SEN/F 1992)

Ort: Kino Arsenal, Potsdamer Str. 2, 10785 Berlin
Organisiert von Mona Körte
ZfL-Projekt(e): Gesicht als Artefakt

Kooperation des Zentrums für Literatur- und Kulturforschung Berlin mit dem Kino Arsenal Berlin

Programm

Alle Termine:

Do, 10.05.2012, 19.00

  • Schöpfung aus Lehm: Paul Wegener, Der Golem, wie er in die Welt kam (D 1920), 87 min
    Am Klavier: Eunice Martins
    Einführung: Mona Körte (ZfL)

Do, 24.05.2012, 19.00

  • Maske und Medium: Dziga Vertov, Человек с Кино-Аппаратом (dt: Der Mann mit der Kamera, UdSSR 1929), OmU, 85 min
    Am Klavier: Eunice Martins
    Einführung: Margarete Vöhringer (ZfL)

Do, 31.05.2012, 19.00

  • Gesichtsdeformation als Attraktion: David Lynch, The Elephant Man (USA 1980), OF, 123 min
    Einführung: Uta Kornmeier (ZfL)

Do, 14.06.2012, 19.00

  • Gesichtertausch: John Woo, Face/Off (USA 1997), 133 min
    Einführung: Irmela Krüger-Fürhoff (ZfL)

Do, 21.06.2012, 19.00

  • Gesichtsverlust: Georges Franju, Les yeux sans visage (F/I 1959), 90 min
    Einführung: Anne-Kathrin Reulecke (Graz)

Do, 28.06.2012, 19.00

  • Schwarze Gesichter: Ousmane Sembene, Guelwaar (SEN/F 1992), 115 min
    Einführung: Dirk Naguschewski (ZfL)

Do, 05.07.2012, 19.00

  • Skurrile Gesichtstransformationen: Jan Švankmajer, Kurzfilme (ČSSR 1964–1992)
    Einführung: Judith Elisabeth Weiss (ZfL)

Anders als die Philosophie, die hinter die Idee des Gesichts zu blicken versucht, akzentuiert das Medium Film das Gesicht als ereignisreiche Oberfläche. Für den Film ist das Gesicht ein Schauplatz mit sprechenden Teilen: der Haut und dem Auge, der Wange und der Stirn, dem Mund, der Nase und dem Ohr. Wo Großaufnahme und Gesicht als Sujet zusammentreffen, ereignet sich etwas. Es entstehen immer neue Relationen von »Sichtbarmachung, Technologie, Erkenntnis und Unterhaltung« (Tom Cunning). Das Medium Film gewinnt der Physiognomiewahrnehmung, den Oppositionen von Oberfläche und Tiefe, von Innen und Außen, von Mensch und Monster neue Facetten ab. Dabei erscheint das Gesicht weniger als natürliche oder göttliche, sondern als getauschte, zusammengesetzte oder zerstörte Erscheinung zwischen Stumm- und Horrorfilm, zwischen Großaufnahme und Animationstechnik.

Die Filmreihe begleitet das Seminar »Das Gesicht als Ereignis. Faciale Semantiken in Film, Literatur und Theorie« von Mona Körte an der TU Berlin im Sommersemester 2012. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und des ZfL führen in die Filme ein.